Der Anteil weiß lackierter Fahrzeuge auf unseren Straßen steigt weiter rasant an. Mehr als sechs Prozent aller neu zugelassenen Wagen wurden 2008 mit einer weißen Lackierung ausgeliefert. Damit hat sich der Anteil gegenüber 2007 mehr als verdoppelt, teilt das Deutsche Lackinstitut unter Berufung auf Daten des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) mit. Allerdings beherrschen nach wie vor Grau- oder Silbertöne (37 Prozent) und Schwarz (31 Prozent) das Straßenbild. Aber Weiß liegt hinter Blau (13 Prozent) bereits auf dem vierten Platz. Der Anteil der Grau- oder Silberfarbtöne an den Neuzulassungen geht hingegen seit 2004 (46 Prozent) kontinuierlich zurück, melden die Lackexperten. Weiß war schon einmal Mitte der 80er-Jahre eine begehrte Autofarbe. Der Anteil lag damals sogar bei 20 Prozent. Damals wie heute ging dieser Trend mit einer Vorliebe für weiße Innenräume und Möbel einher, wie sie auch derzeit modern sind. Weiß wirkt besonders vor dem Hintergrund meist dunkler und gedeckter Fahrzeugfarben und auf dem Untergrund von dunkel asphaltierten Straßen recht auffällig. Fahrzeuge mit dieser Farbe sind bei Nacht und in der Dämmerung deutlicher zu erkennen und verbessern damit die Verkehrssicherheit. Australische Wissenschaftler wollen in einer Untersuchung aus dem Jahr 2006 herausgefunden haben, dass schwarze Autos eher in Unfälle verwickelt werden als andersfarbige. Demnach tragen schwarze Fahrzeuge, verglichen mit weiß lackierten Autos, ein um zwölf Prozent höheres Unfallrisiko. Es folgen graue und silberfarbene Autos, bei denen laut Studie ein um elf beziehungsweise zehn Prozent höheres Risiko besteht. Rot und Blau folgen mit einer um sieben Prozent höheren Unfallgefahr. Bei Fahrzeugen mit helleren Farben wie Creme, Gelb oder Beige liege das Unfallrisiko ähnlich wie bei weißen Autos, sagt die australische Studie. Deren Ergebnisse sind aber nur bedingt auf europäische Straßenverhältnisse übertragbar. Weiß lackierte Autos müssen im Vergleich zu solchen in Grau- oder Silberfarbtönen zudem häufiger in die Waschstraße, weil auf ihnen Schmutz schneller sichtbar ist. Andererseits bietet laut Deutschem Lackinstitut eine weiße Lackierung den Vorteil, dass sie nicht so empfindlich erscheint. Im Gegensatz zu einer schwarzen Lackierung mit heller Grundierung sind beispielsweise feinste Kratzer und Steinschlagspuren bei den "Weißen" mit ebenfalls hellem Lackuntergrund nicht so deutlich sichtbar. Die Lackexperten raten, bei einer weißen Lackierung also wachsamer zu sein und die Lackoberfläche regelmäßig auf Beschädigungen zu prüfen.
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