Bahn langt zum zweiten Mal in diesem Jahr bei den Fahrpreisen zu

Ab 9. Dezember verteuert die Bahn AG zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Personentarife. Sie hebt laut eigener Mitteilung die Preise für Einzelfahrscheine und Zeitkarten in der 2. Klasse um durchschnittlich 2,9 Prozent an. In der 1. Klasse verlangt sie sogar rund 4,9 Prozent mehr. Die Preise für die BahnCard 25 steigen von 53 auf 55 Euro, für die BahnCard 50 von 212 auf 220 Euro. Ab Dezember 2007 erhalten BahnCard-Kunden 25 Prozent Rabatt bei Reisen in 29 europäische Länder. Um 50 Cent teurer werden Reservierungen im Fernverkehr und steigen damit auf 2 Euro im Internet sowie am DB-Automaten und auf vier Euro im "personenbedienten Verkauf", also am DB-Schalter und im Reisebüro. Die Preise für Länder-Tickets bleiben überwiegend stabil. Teurer wird allerdings das Schöne-Wochenende-Ticket. Sein Preis steigt um zwei auf 35 Euro. Als Grund für die Preissteigerungen nennt die Bahn das allgemein gestiegene Preisniveau in Deutschland und die höheren Personalkosten. Bahnkunden werden deutschlandweit offenbar unterschiedlich stark zur Kasse gebeten, wie die ‚Berliner Morgenpost' bei einem Vergleich herausfand. In einer Stichprobe mit den wichtigsten 704 innerdeutschen Verbindungen erhöhte die Bahn für 20 Strecken den Preis um fünf und mehr Prozent, bei Fahrten in der ersten Klasse kann die Steigerung nach Berechnungen der Morgenpost sogar bis zu zehn Prozent betragen. Bahnsprecher Achim Stauss sagte, dass die Bahn ihre Preise längst nicht mehr nur auf Basis der gefahrenen Kilometer berechne, auch Auslastung und der Wettbewerb spielten eine Rolle. So kann es vorkommen, dass die Tarife für eine Bahnstrecke in der Nähe einer gut ausgebauten Autobahn moderater ausfallen als für Strecken mit geringer Konkurrenz durch andere Verkehrsmittel. Wie bisher belohnt die Bahn Frühbucher mit oft recht günstigen Fahrpreisen. Mögliche Spontanumsteiger vom Auto oder Flugzeug würden hingegen abgeschreckt, weil sie die höchsten Preise zahlen müssten, kritisiert der Auto- und Reiseclub Deutschland. Es fehlen unter der Woche innovative Angebote für Kurzentschlossene in der Schlechtwetter-Jahreszeit