Ab Oktober startet der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)einen Begleitservice für Kunden, die sich im Öffentlichen Nahverkehr unsicher fühlen. Die Ursachen können vielfältig sein: körperliche Einschränkungen, fehlender Überblick im Liniennetz und in den Stationen, aber auch schweres Gepäck oder Kinderwagen. In dem vorerst auf zwei Jahre angelegten Projekt sollen Langzeitarbeitslose in speziellen Mobilitätshilfekursen zu "Fahrbegleitern" geschult werden und dann auf Bestellung die Kunden von der Wohnungstür bis zum Zielort und zurück in ganz Berlin begleiten. Die Fahrten können spätestens am Tag vor der geplanten Tour über ein Servicebüro mit festen Öffnungszeiten telefonisch oder per e-Mail gebucht werden. Voraussetzung ist, dass die Kunden sich grundsätzlich selbst bewegen können. Eine Routenplanung bringen die Helfer gleich mit. Das Angebot ist kostenfrei, allerdings müssen die Fahrgäste einen regulären Fahrschein oder eine Fahrberechtigung vorweisen. Unterstützt wird das Angebot von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, von den Job-Centern in Berlin sowie mit Mitteln der Europäischen Union. Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner begrüßt das Projekt: Es bringe sozialversicherungspflichtige und Existenz sichernde Arbeit für diejenigen, die lange Zeit arbeitslos waren. VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz erwartet, dass auch solche Berlinerinnen und Berliner sich im Nahverkehr zurechtfinden werden, die sich bisher dort unsicher fühlten. In Berlin verkehren neun U-Bahnlinien, 22 Tramverbindungen, 192 Buslinien und acht Fähren, dazu fahren in Berlin-Brandenburg 44 S-Bahn-Linien. Im Durchschnitt nutzen im Verkehrsverbund täglich 3,43 Millionen Fahrgäste den Öffentlichen Personennahverkehr(ÖPNV). Ähnliche Angebote für mobilitätsbehinderte Fahrgäste gibt es bereits in anderen Regionen und Städten, so im Kreis Unna, in Düsseldorf und in Essen.
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