Nahverkehr (ÖPNV). Auf den Berliner Straßen hätten – "ganz gewollt und im wortwörtlichen Sinn" – Busse und Straßenbahnen Vorfahrt vor dem Individualverkehr. Neben den Interessen der Autofahrer müssten die der Fußgänger und Radfahrer an Ampeln berücksichtigt werden.
Nach Beobachtungen des ARCD sind hingegen in Berlin – wie in vielen anderen deutschen Städten auch – die Chancen für einen flüssigeren Straßenverkehr durch moderne Verkehrslenkungssysteme längst nicht ausgeschöpft. Es gebe bei Tempo 50 zwischen unabgestimmten Ampeln viel zu viele erzwungene Rotlichtstopps. Die Berliner Senatorin will nun im Rahmen des auch vom Bund unterstützten Forschungsprojektes iQ mobility die Möglichkeiten für einen besser fließenden Verkehr und für weniger verkehrsbedingte Luftschadstoffbelastung ausloten. Seit Mitte September läuft auf der Leipziger Straße in Berlin Mitte ein entsprechender Feldversuch. In den vergangenen Wochen waren die Ampeln auf die Normgeschwindigkeit 50 km/h ausgerichtet, ab dieser Woche soll für 14 Tage auf der Leipziger Straße zwischen Potsdamer Platz und Spittelmarkt eine Grüne Welle bei einer Richtgeschwindigkeit von 30 km/h rollen. Dann werden die Ampelschaltungen wieder an Tempo 50 angepasst. Später soll die Grünphase nur dann bei mehr als 30 km/h ausgebremst werden, wenn die Messungen der Luftschadstoffe erhöhte Belastungen anzeigen. Erste Auswertungsergebnisse der Tests sollen im März 2008 vorliegen.