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Citymaut: (K)eine Lösung für Deutschland?

(lifePR) (Bad Windsheim, )
Seit fünf Jahren gibt es in London eine Citymaut. Sie heißt dort "Congestion Charge" (Staugebühr), und sie gilt für knapp drei Prozent des städtischen Gebiets.Für jedes Auto, das werktags zwischen 7 und 18 Uhr in der Mautzone erfasst wird, zahlt der Halter des Fahrzeugs umgerechnet knapp 12 Euro für eine Tageskarte. Thomas Puls vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln wertete die Erfahrungen der Briten aus: Mit der Einführung der Gebühr kamen schlagartig 28 Prozent weniger gebührenpflichtige Fahrzeuge in die Londoner Innenstadt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit stieg von knapp 14 auf 18 km/h, ist aber inzwischen wieder auf 15 km/h gefallen. Die Verbesserungen für die Umwelt durch weniger Schadstoffausstoß beim fließenden Verkehr fallen hingegen relativ gering aus. Zwar ging der verkehrsbedingte Schadstoffausstoß zurück, auf die in der Innenstadt messbare Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden wirkte sich das aber kaum aus. Mehr als 40 Prozent der Mauteinnahmen kostet die Finanzierung des Systems, unter anderem die Überwachung mit mehreren hundert Kameras. Immerhin floss im Jahr 2007 ein Überschuss von 183 Millionen Euro in die Londoner Stadtkasse. Die Erfahrungen mit der in Stockholm eingeführten "Trängelskatt" (Gedrängelsteuer) fallen laut Puls im Vergleich zu den Londoner Ergebnissen ähnlich aus, obwohl die beiden Modelle auf den ersten Blick recht unterschiedlich sind. Die schwedische Mautvariante erfasst knapp ein Fünftel der Stadtfläche. Über ein Drittel der Stockholmer wohnt innerhalb der Mautgrenzen. Immer wenn ein Auto die Abgrenzung in der Zeit zwischen 6.30 und 18.30 Uhr passiert - egal in welche Richtung -, sind 1,10 bis 2,20 Euro fällig; der Tageshöchstsatz liegt bei 6,60 Euro. Wer nur innerhalb der Zone unterwegs ist, muss nicht zahlen. Zur Erfassung der Mautpflichtigen gibt es 20 Kontrollpunkte, die sämtliche Einund Ausfahrten in die Stadt abdecken. Thomas Puls nennt als Fazit, dass die Citymaut ihre Stärken eher in der Stauvermeidung als in der Umweltentlastung habe. Wenn überhaupt, sollte sie vor allem in Städten mit starkem Verkehrsaufkommen und entsprechenden Staus zur Verkehrslenkung in der Innenstadt eingesetzt werden. In Deutschland gebe es dafür noch wenig Anlass. Die innerstädtische Durchschnittsgeschwindigkeit liege in Hamburg beispielsweise bei 29 km/h, in London sei es vor der Mauteinführung nicht einmal halb so schnell vorangegangen.

Die Studie "Stadtverkehr im Fokus - Ist eine City-Maut die Lösung der Stauprobleme?" kann beim Institut der deutschen Wirtschaft per Fax unter 0221/4981-445 für 18,80 Euro bestellt werden.
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