Deutschland und Polen seien die einzigen Länder in der EU, in denen seit 1999 die CO2- Belastung durch den Straßenverkehr gesunken sei. Die deutschen Anbieter lägen bei den Emissionen nur noch "hauchdünn" (+1 Prozent) über dem Durchschnittswert aller Hersteller – trotz ihrer Dominanz in der Oberklasse. Zudem hätten die deutschen Marken, so Wissmann, den Inlandsabsatz von verbrauchsgünstigen Pkw mit weniger als 130 g/km Ausstoß um 57 Prozent auf 80.000 Exemplare steigern können. Das sind rund sechs Prozent der 3,1 Millionen im letzten Jahr in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge. Heute gebe es bereits 388 Modelle deutscher Marken, die weniger als 6,5 l Kraftstoff auf 100 km verbrauchen. In Richtung EUKommission kritisierte Wissmann, dass Brüssel keine Anreize für Innovationen setzen wolle und stattdessen lieber sanktioniere. Die deutschen Hersteller hätten den Ehrgeiz, bis 2012 in jedem Segment die Klassenbesten zu stellen. Nach einer Studie des britischen Verkehrsministeriums hätten dies die deutschen Hersteller in acht von 14 Klassen bereits geschafft. Der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) begrüßt, dass die deutschen Hersteller beim Thema Klimaschutz die Marktführerschaft für ihre Fahrzeuge anstreben wollen.
Der Weg dorthin werde aber nicht leichter, wenn moderne Techniken zur Verbrauchsreduzierung durch immer leistungsstärkere Aggregate unterlaufen werden.
Immerhin habe der erfahrene Politiker und Ex-Verkehrsminister Matthias Wissmann als VDAPräsident das Thema umweltfreundliche Fahrzeuge, an dem sein Vorgänger Gottschalk schließlich scheiterte, zum Chefthema gemacht. Es bleibe zu hoffen, dass er bei seinen Mitgliedern mit dem gleichen Nachdruck für umweltfreundliche Fahrzeuge eintritt, wie er in Brüssel und Berlin für die Interessen der Hersteller streitet.