"Deutschland ist, anders als die meisten europäischen Staaten, gestärkt aus der Krise hervorgegangen", sagte Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), bei der Vorstellung der Ergebnisse am Mittwoch in Berlin. Die Bundesrepublik sei das Land mit dem größten Inlandsreiseanteil in Europa. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Anzahl der Übernachtungen von ausländischen Gästen sogar um 10 Prozent. Besonders die Städte legten im vergangenen Jahr kräftig zu - an ihrer Spitze Bremen (+ 10,6 %), Berlin (+ 10,2 %) und Hamburg (+ 9,2 %). Im europäischen Ranking liegen Berlin auf Platz 4, Hamburg auf Rang 8 und Oberbayern mit München auf Rang 12 bei den Übernachtungszahlen.
Die Umsätze im Beherbergungsgewerbe (- 0,7 %) und in der Gastronomie (- 1,6 %) blieben insgesamt allerdings hinter den Erwartungen zurück. Laut DTV prägt eine hohe Preissensibilität das Ausgabeverhalten der Gäste. "Trotz der positiven Nachfrage investieren die Tourismusbetriebe in Deutschland jedoch eher verhalten", sagte Dr. Karl-Peter Schackmann- Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.Davon betroffen seien insbesondere Gasthöfe und Pensionen, aber auch Restaurants und kleinere Hotels in Deutschland.
Bei den Preisen liegt Deutschland mit durchschnittlich 89 Euro für die Übernachtung immer noch recht günstig im Vergleich zur Schweiz (138 Euro), Russland (131), Norwegen (123), Großbritannien (112), Italien (106) und Österreich (95 Euro). Am niedrigsten liegen in Europa die durchschnittlichen Hotelzimmerpreise in Ungarn (70 Euro), Tschechien (76 Euro) und Portugal/Spanien (84 Euro).