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EAC-Autoclubs fordern schnelle Einigung beim elektronischen Notrufsystem

(lifePR) (Bad Windsheim, )
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee setzt vorerst weiter auf Notrufsäulen entlang der Bundesautobahnen. Mittlerweile gibt es rund 16.000 solcher Anlagen, mit denen bei Pannen und Unfällen Hilfe gerufen werden kann. Eben erst hat sein Ministerium den Betreibervertrag mit dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft verlängert. In der Europäischen Union plant man aber längst die Einführung eines automatischen Notrufsystems unter dem Namen "eCall". Mit Hilfe von in Fahrzeugen eingebauten Telematik-Geräten und der einheitlichen europäischen Notrufnummer"112" sollen noch schnellere Rettungsmaßnahmen möglich werden als bisher. Bei einem Unfall wird ein Notruf ausgelöst, der den Unfallzeitpunkt, genaue Daten des Unfallorts, die Fahrtrichtung und Fahrzeug-Kennung an eine Notrufzentrale sendet. Bisher gibt es aber unter den europäischen Ländern nur eine Absichtserklärung und noch keine Einigung, ob alle europäischen Länder teilnehmen, welche Systeme zum Einsatz kommen und wie die Finanzierung laufen soll. Fachleute streiten auch darüber, ob Ortungssysteme via Handy nicht die bessere Lösung sind, weil sie weniger Kosten verursachen und eine Ortung unabhängig vom Fahrzeugstandort erlauben. Über diese Fragen diskutierten Experten am 15. Oktober in Berlin bei einem Parlamentarischen Abend des Verbundes Europäischer Automobil Clubs (EAC). Es war der erste öffentliche Auftritt in der Bundeshauptstadt der in diesem Jahr neu gegründeten Vereinigung von fünf europäischen Autoclubs, zu deren Gründungsmitgliedern auch der Autound Reiseclub Deutschland (ARCD) zählt. Dass die Handyortung von Unfallopfern eine Alternative zu den Plänen der EU mit ihrem eCall-System sein kann, zeigte Pierre-Eric Steiger, als er das Handyortungssystem LifeService 112 der Björn Steiger Stiftung vorstellte. Seine Vorteile: Es ist flexibel, verursacht keine Netzkosten und braucht nicht eine Vielzahl von Leitstellen zur Weitergabe der Unfallmeldungen. Schon heute würden rund 60 Prozent aller Notrufe nicht über Notrufsäulen, sondern über Handy abgesetzt. Erste Handys mit GPSFunktion sind längst auf dem Markt, und die Industrie arbeitet intensiv an der Entwicklung von Geräten mit uneingeschränkter Notrufeignung. Alle Diskutanten auf dem Podium, darunter der ehemalige Verkehrsminister Kurt Bodewig als Präsident der Deutschen Verkehrswacht, waren sich darin einig, dass es noch ein weiter Weg bis zu einem einheitlichen europäischen Notrufsystem ist. Ihre Forderung ist klar: Ein neues elektronisches Notrufsystem muss im grenzüberschreitenden Verkehr in ganz Europa funktionieren, es darf für den Verbraucher nicht zu teuer werden, und die Einführung darf sich wegen des Hangs der Eurobürokraten zur Überharmonisierung nicht immer weiter verzögern.

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