Der Verkehr ist nach Informationen des Autound Reiseclubs Deutschland (ARCD) für über ein Fünftel der Treibhausgasemissionen verantwortlich, ein Drittel davon geht auf Kosten des Güterbinnentransports, der zu drei Viertel über die Straße erfolgt. Schon heute kosten Staus rund 1,5 % des europäischen Bruttonationalprodukts – Tendenz steigend. "Europa braucht leistungsfähige und integrierte Verkehrsalternativen, die zugleich die Umwelt schonen und den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen,"erklärte dazu EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot. In erster Linie gehe es darum, vorhandene Infrastrukturen besser zu nutzen und die Modernisierung des Bahn- und Schifffahrttransports voranzutreiben, der heute mit der Flexibilität des Straßengüterverkehrs nicht konkurrieren kann. Die Kommission schlägt daher die Schaffung eines vorrangigen Gütertransport-Bahnnetzes auf Europas wichtigsten Achsen vor, das dank neuer Kommunikationstechnologien, Kombi-Verkehrsterminals und perfekter technischer Interoperabilität für einen schnellen und unkomplizierten Warentransport über längere Strecken sorgen soll. Laut Berechnungen der europäischen Bahngemeinschaft CER würde die Modernisierung dieser Bahnkorridore bis 2020 rund 145,4 Milliarden Euro kosten, den Anteil des Gütertransports über die Schiene jedoch von derzeit 17 bis 19 % auf bis zu 25 % steigern.Ähnliche Potenziale will die Kommission auf dem See- und Binnenschifffahrtssektor mobilisieren.Um die Transporte zwischen Europas Häfen auf so genannten Meeresautobahnen anzukurbeln, will die Kommission längst überfällige bürokratische Vereinfachungen in den Häfen einführen und die Regeln des europäischen Binnenmarkts auch auf die Küstenschifffahrt ausdehnen.Ebenso gilt es, den Transport auf Kanälen und Flüssen den Anforderungen des 21.Jahrhunderts anzupassen und Investitionen in die Binnenschifffahrt zu fördern.
Mit Ausnahme des Dachverbands der Straßentransportunternehmer (IRU) fanden die Vorschläge der Kommission bislang ein einhellig positives Echo.