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EU-Klimastrategien: Zweifel am Biotreibstoff

(lifePR) (Bad Windsheim, )
Die ursprüngliche Begeisterung für organisch erzeugte Kraftstoffe ist beim diesjährigen Frühjahrsgipfel der EU-Staatschefs Bedenken gewichen, ob die Herstellung dieser Treibstoffe nicht mehr Schaden als Nutzen anrichten könnte. Das EU-weite Ziel zur Förderung von Biokraftstoffen im europäischen Verkehrssektor könnte aufgrund der Sorge um Preisanstiege für Lebensmittel, Abforstung und Wasserknappheit nun neu überdacht werden.

Die EU-Kommission hält zwar nach wie vor an ihrem Ziel von 10 % Biotreibstoff im Tank für 2020 fest, will aber zusätzliche Umweltstandards festlegen, denen die Herstellung dieser Treibstoffe zu genügen habe. "Wir müssen zwischen guten und schlechten Biokraftstoffen unterscheiden," meinte auch die niederländische EU-Abgeordnete Dorette Corbey (SPE) bei einer Anhörung im Parlament Anfang März und forderte die Festlegung von Nachhaltigkeitskriterien ökologischer als auch sozioökonomischer Natur. Derzeit wird das Gros der Biotreibstoffe aus den Futter- und Nahrungspflanzen Soja, Mais, Raps und Palmöl hergestellt.

Die Forschungsprojekte zur Erzeugung von Kraftstoffen "zweiter Generation" (etwa aus Biomasse) sollten daher nach Ansicht des Parlaments intensiv vorangetrieben und die weltweiten Auswirkungen der Herstellung von Biokraftstoffen streng überwacht werden. Biotreibstoffe haben den Vorteil, dass sie Europas Abhängigkeit vom Erdöl mindern und angeblich eine bessere CO2-Bilanz aufweisen als herkömmlicher Treibstoff. Experten sehen das Ziel, 10 % Biotreibstoff-Beimischung bis 2020 einzuführen, als äußerst kritisch: Es kann sicherlich nicht im Interesse der Umwelt sein, wenn Biotreibstoffe aus außereuropäischen Staaten unter großem Transportaufwand beschafft werden müssen, um die Nachfrage im europäischen Markt zu dekken
- meint auch der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD). Bei aller CO2-Diskussion gelte es auch, alternative Antriebskonzepte nicht zu vernachlässigen, so der Club.
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