Die Situation sei jedoch alarmierend: Allein die Staukosten beziffert die Kommission mit 100 Mrd. Euro jährlich! "Bürger und Entscheidungsträger müssen über Verhaltensänderungen nachdenken. Nur durch ein Umdenken können wir erreichen, dass unsere Städte ihre Attraktivität als Wohnort und Reiseziel bewahren und auch künftig als Motoren der europäischen Wirtschaft funktionieren."
Die Kommission hofft damit eine grenzüberschreitende Diskussion in Gang zu bringen, wie die Hauptprobleme des modernen Stadtverkehrs zu lösen sind. "Trotz ihrer Unterschiede sind die europäischen Städte mit ganz ähnlichen Problemen konfrontiert: Verkehrsüberlastung, Klimawandel, Umweltverschmutzung und Sicherheit. Das Grünbuch wird (...) innovative Strategien beleuchten, die in Städten, die mit gutem Beispiel vorangehen, bereits umgesetzt werden", erläuterte Barrot. Dem Grünbuch waren eingehende Befragungen von Bürgern, Wirtschaft und Behörden vorangegangen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass Staus für 59,8 % das Problem Nummer eins darstellen, gefolgt von Luftverschmutzung (56,2 %) und Klimabeeinträchtigung (44,2 %). Ganze 42 % beanstandeten auch die mangelnde Service-Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel.
Die erforderlichen Investitionen in intelligente Nahverkehrs-Infrastrukturen, intermodale "Umsteigplätze" und Wartung der Netze sowie Modernisierung der Fahrzeugflotte könnten, so heißt es im Arbeitspapier der Kommission, durch Straßennutzungs- oder Parkgebühren finanziert werden. Eine neuerliche Befragung zu möglichen Maßnahmen läuft bis 15. März.
Weitere Informationen zum Grünbuch der Kommission unter der Internetadresse http://ec.europa.eu/....