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EU-Studie verharmlost Probleme von Megatrucks

EAC fordert höhere Gewichtung der Sicherheits- und Umweltaspekte

(lifePR) (Bad Windsheim, )
Über 25 Meter lange Lastkraftwagen mit bis zu 60 Tonnen Gesamtgewicht: für viele Verkehrsteilnehmer und den Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) eine Horrorvision! Dennoch gerät die Diskussion über solche "Gigaliner" oder "Megatrucks" wieder in Gang, seit dieser Tage eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie veröffentlicht wurde. Sie kommt zu dem Schluss, dass der wachsende Güterverkehr die Zulassung von "longer and heavier vehicles", kurz LHVs, auf Dauer unverzichtbar mache. Der Verbund Europäischer Automobil Clubs (EAC) und sein Mitglied ARCD kritisieren allerdings, die Auswirkungen auf Umwelt, Energieverbrauch und Verkehrssicherheit würden in dem Papier zu einseitig diskutiert. Durchgeführt wurde die Studie vom privaten Gutachterkonsortium Transport & Mobility Leuven (TML) aus Belgien. Die Experten räumen zwar ein, dass Megatrucks ein höheres Sicherheitsrisiko darstellen als normale Lkw. Dieses Risiko sei aber hinnehmbar, weil sie wesentlich größere Ladevolumina besäßen. Würden sie normale Lkw ersetzen, könnte die Gesamtzahl der Fahrzeuge also abnehmen. EAC-Geschäftsführer Matthias Knobloch setzt dem entgegen, es sei mehr als bedenklich, wenn ein aktuelles Sicherheitsrisiko durch eine nicht gesicherte Prognose entkräftet werden solle: "Die europäischen Verkehrssicherheitsziele, zu denen sich die Kommission und viele Partner verpflichtet haben, müssen im Vordergrund stehen!" Auffällig sei, dass die Perspektiven der Wirtschaft - also der ungestörte Güterverkehr - vor die Sicherheits- und Umweltaspekte der Bevölkerung gestellt würden. Die EU-Kommission müsse vor einer endgültigen Entscheidung auch die Ansicht aller Mitgliedsstaaten, der Verbände und Initiativen mit berücksichtigen, so Knobloch. Auch die ungleiche Verteilung negativer Auswirkungen auf die einzelnen Mitgliedsstaaten scheint in der Studie nicht ausreichend berücksichtigt zu sein. Sie geht davon aus, dass vor allem Transitländer unter dem LHV-Verkehr leiden werden. "Das bedeutet, dass einige Länder - vor allem die großen - von einem effektiveren Güterverkehr profitieren könnten, andere aber große Probleme mit gestiegenen Infrastrukturkosten und Verkehrsbelastungen haben werden", so der EAC-Sprecher. Nach Ansicht des Automobilclub- Verbunds kann sich der steigende Güterverkehr nicht allein auf der Straße abspielen, sondern muss den Transport auf Schiene und Wasserwegen mit einbeziehen. "Auch die Wechselwirkungen zwischen der Entwicklung des Straßengüterverkehrs und den anderen Verkehrsträgern müssen in der Analyse verstärkt berücksichtigt werden, sonst droht ein Rückschritt auf dem Weg zu einem sicheren und nachhaltigen Güterverkehr," so Knobloch. Die Studie ist unter http://ec.europa.eu/... im Internet in englischer Fassung abrufbar. Weitere Informationen und Studien zu LHVs finden sich auf der vom EAC mit initiierten Website www.nomegatrucks.eu.

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