Wer über dem Limit liegt, muss Strafe zahlen. Der ursprünglich nicht vor Ablauf des Jahres erwartete Vorschlag soll nun vorgezogen werden. Offensichtlich will Dimas Gas geben, um vor Ende seines Mandats diese Lücke in der Umweltpolitik der EU zu schließen. Für 2020 sollte gar ein Limit von 130 g/km anvisiert werden. Europas Automobilindustrie, die in den ersten sechs Monaten 2009 einen Einbruch von 36,5 % bei den Neuregistrierungen von Nutzfahrzeugen bis zu 3,5 t hinnehmen musste, würde dies schwer treffen. Aus Sicht des europäischem Herstellerverbands ACEA ist der Vorschlag unausgegoren, kommt zum falschen Zeitpunkt und ist "total unrealistisch", so ein Sprecher des ACEA gegenüber dem ARCD.
Grundsätzlich heiße man die Einführung von verbindlichen Grenzwerten gut, der Einführungstermin müsse aber unter Berücksichtigung der industriellen Entwicklungszyklen von rund sieben Jahren festgelegt werden. "Wir brauchen eine gründlich vorbereitete Gesetzgebung, die von allen mitgetragen werden kann", so der Nutzfahrzeug-Spezialist des ACEA, der die Stichhaltigkeit der von der Kommission angestellten Folgenabschätzung in Frage stellt. Demnach sollen Lieferwagen zwar um rund 1650 bis 2000 Euro teurer werden, die Preissteigerung würde jedoch durch geringeren Spritverbrauch aufgewogen, hofft die Kommission.