Danach sehen über 90 Prozent der angesprochenen 247 regionalen Transportunternehmen keinen Bedarf für den Einsatz von überlangen Lkw. "Das ist in dieser Klarheit neu", sagt Martin Roggermann, Koordinator der EUweit operierenden Aktion "No Mega Trucks". "Bisher wussten wir, dass Monstertrucks umweltschädlich, gefährlich und für den Steuerzahler teuer sind. Jetzt haben wir dazugelernt, dass Riesenlaster sogar in der Speditionsbranche weithin ungeliebt sind." Die Erfurter Studie habe klargemacht, dass das Konzept der Riesen-Lkw lediglich die Interessen weniger Großunternehmen befriedigt. Ansonsten biete die Studie kaum Neues, urteilt das Aktionsbündnis. Dass unter Laborbedingungen längere Lastwagen Sprit sparen und Fahrten überflüssig machen könnten, sei eine Milchmädchenrechnung, die im flächendeckenden Alltagsbetrieb nicht aufgeht. Vor Kurzem hatte das Bundesland Nordrhein-Westfalen angekündigt, nicht am für 2011 geplanten bundesweiten Versuch der Bundesregierung mit Gigalinern teilzunehmen. Auch Thüringen sprach sich gegen Tests auf seinen Straßen aus.
Wenn immer mehr Länder Versuchsfahrten auf ihrem Gebiet ablehnten, würde ein bundesweiter Feldversuch immer unwahrscheinlicher, hofft das Aktionsbündnis. Inzwischen unterstützen 212 Organisationen von Verbraucherschützern, Gewerkschaften, Eisenbahnverbänden und Autoclubs aus 24 Ländern den Widerstand gegen die Monstertrucks. Zusammengenommen repräsentiert das Bündnis "No Mega Trucks" nach eigenen Angaben mehr als 13 Millionen Einzelmitglieder. Aus Deutschland beteiligen sich rund 35 Organisationen und Verbände, darunter auch der Auto- und Reiseclub Deutschland. ARCD