Diese Strategie war laut Berichten von „Le Monde“ und „Le Parisien“ bislang nur im Familienkreis verbreitet: Wohlwollende Tanten oder autolose Großeltern sprangen für den rasenden Junior in die Bresche, dem der Führerscheinentzug nach Verlust der letzten von 12 Punkten drohte. Allzu auffällige Ungereimtheiten wie jene einer Großmutter, die angeblich mit 200 km/h um 5 Uhr morgens in Nähe einer Disco ‚geblitzt’ worden war, machen jedoch auch die Behörden hellhörig. Theoretisch setzt sich der freiwillige „Punkte-Vergeber“ einer Strafe von 1500 Euro und einer Anzeige wegen Falschaussage aus, die mit Gefängnisstrafen enden kann.Praktisch kommt es jedoch nicht dazu.
„Geschwindigkeitsübertretungen werden automatisch und en masse behandelt, und es ist unmöglich, allen verdächtigen Fällen nachzugehen,“ hieß es aus dem Pariser Innenministerium. Man hofft, dass die neue französische Regierung Vorschläge für neue Durchführungsbestimmungen erarbeitet, um derlei Selbst-Bezichtigungen einen wirksamen Riegel vorzuschieben.