Bei einer EU-Konferenz waren Ende Februar in Madrid weitere SES-Implementierungsschritte beschlossen worden, um die 38 nationalen Flugräume in und um Europa mit ihren jeweils unterschiedlichen Kontrollsystemen und -standards durch neun gemeinsame Luftraumblöcke (FAB = Functional Airspace Blocks) zu ersetzen. Ziel ist nach ARCD-Informationen ein vereinfachtes und effizienteres Luftraummanagement über nationale Grenzen hinweg. Überdies sollen Einflugverbote über militärischen Sperrzonen gelockert werden. Für die EU-Kommission ist die Schaffung des SES Voraussetzung, um ein weiteres Anwachsen des Flugverkehrs im EURaum von bis zu 50 Prozent ohne Einbußen an Sicherheit und Pünktlichkeit verkraften zu können.
Insbesondere werden dadurch die Flugrouten verkürzt. Das wirkt sich auf Flugzeiten, - preise und die Umwelt positiv aus. Weiter reichende Kompetenzen und Koordinierungsfunktionen sollen stufenweise an Eurocontrol und die europäische Flugsicherheitsagentur EASA mit Sitz in Köln übertragen werden. Deutschland und fünf Nachbarländer werden noch dieses Jahr ein Abkommen unterzeichnen, um den mit jährlich rund 6 Millionen Flugbewegungen größten FAB im westlichen Europa einzurichten. Ab 2012 werden demnach die Luftkontrollräume Frankreichs, der Schweiz, Belgiens, der Niederlande, Luxemburgs und Deutschlands im FABEC (Functional Airspace Block Europe Central) vereint.
Weitere FABs entstehen im Baltikum (Polen, Litauen), im Mittelmeerraum (Italien, Griechenland, Zypern, Malta sowie Maghreb-Staaten und Albanien), an der östlichen Donau (Rumänien, Bulgarien) und in Zentraleuropa (Österreich, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Slowakei, Slowenien und den früheren jugoslawischen Republiken). NEFAB wird den skandinavischen Luftraum inklusive Island und Estland enthalten, im Süden schließen Spanien und Portugal ihre Flugkontrollräume zusammen, während Irland und Großbritannien einen eigenen FAB bilden.