Auch bei der Anzahl der Verletzten ist Erfreuliches zu melden: Hier gab es einen Rückgang um 6,5 Prozent auf rund 371 700 Personen. Gestiegen ist hingegen die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Unfälle um 5,5 Prozent auf rund 2,4 Millionen; knapp 90 Prozent davon nahmen mit lediglich Sachschaden einen eher glimpflichen Verlauf. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden hingegen ging um 7,1 Prozent auf rund 288 000 zurück. Über den prozentual stärksten Rückgang konnten sich Hamburg (- 33 %), Mecklenburg-Vorpommern (- 30 %) und Schleswig-Holstein (- 23 %) freuen. Je eine Million Einwohner starben in Deutschland im Jahr 2010 bei Verkehrsunfällen etwa 45 Personen. Weit unter dem Bundesdurchschnitt liegen Hamburg (12 Getötete), Berlin (13) und Bremen (20). Auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen blieb mit 31 Verkehrstoten je eine Million Einwohner deutlich unter dem Schnitt. Weit darüber lagen im Jahr 2010 hingegen die östlichen Bundesländer Brandenburg (76), Sachsen-Anhalt (67) und Mecklenburg-Vorpommern (65).
Die zurückgehenden Zahlen bei den Verkehrstoten und Verletzten seien kein Anlass, um sich zurückzulehnen, kommentierte der frühere Verkehrsminister Kurt Bodewig in Berlin die Ergebnisse. Der Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW) mahnte an, die hohe Anzahl der Unfallopfer mit schweren Verletzungen zu verringern. Er forderte die Einführung einer gesonderten Kennziffer für die so genannten Schwerstverletzten, die oft für ihr ganzes Leben gezeichnet sind. Bisher wird diese Gruppe in offiziellen Statistiken nur allgemein bei den Verletztenzahlen erfasst. Der ARCD erinnert bei aller Freude über den deutlichen Rückgang daran, dass zehn Verkehrstote pro Tag (!) in Deutschland immer noch eine bedrückende Zahl sei, die weitere Anstrengungen bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit erfordere.