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Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Tourismus aus?

(lifePR) (Bad Windsheim, )
Der Klimawandel findet bereits statt, und zwar unabhän­gig von der Klimapolitik. Die globale Temperatur werde um mindestens zwei Grad steigen, sagte Hans von Storch, Direktor des Instituts für Küstenforschung in Geest­hacht, im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages. Der hatte Sachver­ständige zu einer öffentlichen Anhörung über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus eingeladen. Edgar Kreilkamp von der Universität Lüneburg warnte vor Bevormundung der Touristen; die Reiseströme müssten unter ökologi­schen Gesichtspunkten über die Angebote gesteuert werden. Kreilkamp fragte, wa­rum es in Urlaubsorten noch keine kosten­günstige Carsharing-Angebote gebe. Dann könnten die Leute mit der umweltfreund­lichen Bahn anreisen und seien vor Ort kostengünstig mobil. Für Wolf Michael Iwand, Direktor der TUI AG für das Konzern-Umweltmanagement, ist nicht Verzicht die Formel, sondern Wachstum, das ohne Mobilität und Fliegen „nicht darstellbar" ist. Die Devise „Sylt statt Seychellen" sei aus entwicklungspolitischen Gründen ver­antwortungslos. Laut Tanja Wielgoß, Ge­schäftsführerin des Verbandes der deut­schen Fluggesellschaften, können durch eine effizientere Infrastruktur auf den Flug­häfen bei den Treibhausemissionen zwölf Prozent eingespart werden. Dietrich Brockhagen, Geschäftsführer der Atmosfair GmbH in Bonn, griff das Stichwort „Ab­lasshandel" auf. Sein Unternehmen biete an, dass Flugpassagiere freiwillig für die von ihnen verursachten Klimagase zahlen. Das Geld werde dann in Solar-, Wasser­kraft-, Biomasse- oder Energiesparprojekte in­vestiert, um so auf anderen Wegen die Umwelt zu entlasten. Für Stefan Ott vom Bund für Umwelt und Naturschutz muss das Fliegen wegen seiner klimaschädlichen Folgen teurer werden. Ins gleiche Horn stieß Rolf Pfeifer, Geschäftsführer des Ver­eins „Forum anders reisen": Er plä­dierte dafür, Wettbewerbsverzerrungen zwischen Bahn, Bus und Flugzeug aufzuhe­ben und das Fliegen zu verteuern. Die vielerorts in der Tourismusbranche vorhandene Unkenntnis und Igno­ranz über die Auswirkungen des Klimawandels kritisierte Edgar Kreilkamp und nannte als Beispiel, dass in aktu­ellen Prospekten noch immer für den Harz als schnee­sicheres Skigebiet geworben wird. Marlene Mortler (CSU), Vorsitzende des Tourismusausschusses, appellierte an die deutschen Tourismusanbieter, sich früh­zeitig auf den Klimawandel einzustellen. Die Branche sei aber nicht nur Betroffene, sondern auch Mitverursacher des Klima­wandels. Einem Appell an deutsche Urlau­ber, von Fernreisen abzusehen, erteilte die Ausschussvorsitzende hingegen eine Absage. ARCD
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