- Eine Expertengruppe nennt erreichbare Rahmenbedingungen
- Schon Euro-6d-Fahrzeuge bleiben weit unter den Grenzwerten
- AvD setzt sich für bezahlbare Mobilität ein
Die aktuellen Vorschläge sehen zum Beispiel vor, dass das Reinigungssystems nicht zu jedem Zeitpunkt der Nutzung voll wirken muss. Das betrifft etwa Anfahrsituationen unter Last, in denen die Reinigung genauso wirken sollte wie bei normalen Fahren auf der Straße. Das ist konstruktiv nicht umsetzbar. Die Euro-7-Norm bleibt gleichwohl ambitioniert: Der Verband der Automobilindustrie (VDA) geht davon aus, dass die neuen Grenzwerte um den Faktor 5 bis Faktor 10 unter denen der geltenden Euro-6-Norm liegen.
Die realistische Sicht ermöglicht neue Modellgenerationen mit Verbrennermotor, die zusammen mit den sich im Bestand immer mehr durchsetzenden Euro-6-Modellen schnell für bessere Luft sorgen. Die jährlich vom Umweltbundesamt veröffentlichten Messdaten zeigen den Erfolg dieser Strategie schon jetzt deutlich. Ohne zusätzliche, mit neuester Abgastechnologie ausgerüsteten Kraftfahrzeugen steht zu befürchten, dass der zum Erreichen der Klimaziele notwendige Austausch der Bestandsflotte nicht stattfindet.
AvD-Generalsekretär Lutz Leif Linden: „Der AvD begrüßt die realistische Sicht auf das technisch Machbare bei der Euor-7-Norm und die Bedeutung der Verbrennungsmotoren. Es darf auch nicht vergessen werden, dass Fahrzeuge der aktuellen Euro-6d-Norm im Alltagsbetrieb deutlich unter den geltenden Grenzwerten bleiben. Der Verbrennungsmotor kann durch die Verwendung alternativer Kraftstoffe, zu denen auch E-Fuels und Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen zählen, zur Erreichung der Klimaziele einen elementaren Beitrag leisten.“
Der AvD weist auch darauf hin, dass eine verantwortungsvolle Klimapolitik nicht die Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten jener Menschen aus den Augen verlieren darf, die auf ihr Auto und eine bezahlbare Mobilität angewiesen sind. Nach Meinung des AvD wird die Elektromobilität in den nächsten Jahren eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Dabei sind die Fragen der klimaneutralen Energieversorgung aber noch lange nicht gelöst. Die erheblichen Umweltbelastungen, die bei der Produktion von Elektroautos und der Stromgewinnung entstehen, werden ebenfalls ignoriert.
Nach der festen Überzeugung des AvD wird die individuelle Mobilität auch 2030 vom Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor bestimmt sein.
AvD – Die Mobilitätsexperten seit über 120 Jahren
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