Häufigste Pannenursachen weiterhin Elektrik, Fahrwerk und Motor
Einfache Wartungshandgriffe können Pannen vermeiden
AvD Notrufzentrale bietet Mitgliedern rund um die Uhr Hilfe
Auch für das zurückliegende Jahr hat der Automobilclub von Deutschland (AvD) die in der AvD Notrufzentrale eingegangenen Meldungen statistisch ausgewertet: Wie in den Vorjahren erwiesen sich Fehler an Elektrik, Ladestrom und Zündung als häufigste Pannenursachen. Immerhin 39,6 Prozent aller Notrufe entfielen auf diese Ursachengruppe. Aber auch wegen Mängeln an Fahrwerk, Lenkung und Bremsen (17,3 Prozent) sowie Problemen an Motor und Auspuffanlage (14,4 Prozent) mussten die AvD Pannenhelfer immer wieder ausrücken, um diese zu beheben.
Bei Problemen mit der Elektrik zeigte sich die Bordelektronik, der insbesondere bei neueren Fahrzeugen eine zentrale Bedeutung zukommt, statistisch als eher unauffällig. Vielmehr erwies sich in vielen Fällen eine schlappmachende Starterbatterie als Fehlerquelle, die in dieser Ursachengruppe alle Jahre wieder für rund die Hälfte der Pannen verantwortlich ist. Der AvD rät deshalb dazu, die Ladungsstärke der Starterbatterie alle zwei Monate zu messen oder messen zu lassen und schwächelnde Stromspeicher rechtzeitig auszutauschen. Wer beim Nachkauf einer Batterie den Ladezustand vom Verkäufer überprüfen lässt, kann zudem späteren Problemen wirksam vorbeugen, weil ein hoher Ladezustand die wichtigste Grundlage für eine lange Lebensdauer des Akkus bildet. Eine gute Pflege der Batterie verlängert die Lebensdauer des Stromspeichers deutlich über die vielfach angegebene Zeitspanne von vier bis fünf Jahren hinaus. Auch mit wenigen weiteren einfachen Handgriffen hätten sich die betroffenen Autofahrenden nicht selten den mit einer Panne verbundenen Ärger ersparen können. Denn bereits mit einem Blick unter die Motorhaube auf Ölstand und Kühlflüssigkeit lässt sich wirksam einer ganzen Reihe von Pannenursachen vorbeugen.
Wichtig: Reifendruck und –zustand regelmäßig prüfen
In der Ursachengruppe „Fahrwerk, Lenkung, Bremsen“ lassen sich die häufigsten Gründe für eine Panne auf die Bereifung zurückführen. Neben Reifenschäden sind das Beschädigungen der Reifendecke oder Defekte an einer Felge bzw. einem Rad. Der AvD verweist ausdrücklich auf die zentrale Bedeutung der Reifen für die Fahrsicherheit. Schließlich sind ausschließlich sie es, die den Kontakt zwischen Auto und Fahrbahn herstellen. Die Folgen von Druckverlust oder eines Reifenplatzers können dramatisch sein und zu schweren Unfällen führen, bei denen Menschen ihr Leben verlieren. Hintergrund: Reifen können die Luftmenge, die für den Luftdruck entscheidend ist, im Zeitverlauf nicht konstant halten – der Luftdruck lässt nach. Das liegt an den Änderungen des Umgebungsluftdrucks sowie an Temperaturschwankungen. Diese entstehen nicht nur aus Wetterveränderungen und dem Wechsel von Tag und Nacht, auch beim Fahren erwärmt sich die Luft im Reifen mitunter erheblich. Aus diesem Grund ist es dringend angeraten, regelmäßig sowohl den Luftdruck der Reifen, als auch ihren Zustand (Profiltiefe, erkennbare Beschädigungen) zu prüfen. Die entsprechenden Handgriffe sollten wenigstens einmal im Monat sowie vor Antritt einer längeren Fahrt auf der To-do-Liste stehen.
AvD Tipp: Die Angaben zum optimalen Reifendruck des jeweiligen Autos finden sich als Aufkleber auf der Innenseite des Tankdeckels oder im Rahmen der Fahrertür. Die ausreichende Profiltiefe lässt sich mit einer Euromünze kontrollieren. Verschwindet der goldene Rand vollständig im Reifen, ist noch ausreichend Profil vorhanden.
Kontrollleuchten keinesfalls ignorieren
Falls sich eine der Kontrollleuchten im Armaturenbrett aktiviert und auf einen möglichen Mangel hinweist, sollten Autolenkende dies unbedingt ernst nehmen. Der AvD rät in solchen Fällen unverzüglich anzuhalten und im Bordbuch des Fahrzeugs nachzuschlagen, auf welchen Defekt die Warnleuchte hinweist und welche Maßnahmen der Hersteller in diesem Fall empfiehlt. In einigen Fällen war der Ausgangspunkt für die motorischen Probleme eine falsche Betankung des Fahrzeugs. Da aber eine gründliche Reinigung des Kraftstoffsystems und der Brennräume in der Regel mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden ist, konnten die AvD Pannenhelfer die entsprechenden Havaristen nicht ambulant vor Ort wieder flott machen, sondern mussten sie zunächst in eine Fachwerkstatt abschleppen. Da ist es erfreulich, dass die AvD Pannenstatistik hier einen leichten Rückgang ausweist.
Einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr war 2019 hingegen bei den Problemen mit Schließ- (heute: Fahrberechtigungssysteme) und Alarmanlage von Kraftfahrzeugen zu verzeichnen, deren Anteil an den Ursachsen für Panneneinsätze deutlich von 0,58 auf 2,49 Prozent anstieg. Bemerkenswert: In jedem fünften Fall befanden sich die Fahrzeugschlüssel im abgeschlossenen Innenraum. Offen bleibt indes die Frage, wie das passieren kann, denn Fahrzeuge die über Fernbedienungen oder schlüssellos geöffnet werden, verriegeln den Innenraum nicht, wenn sich der Schlüssel im Autoinneren befindet oder eine Tür offen steht.
Rückläufig, aber in der AvD Pannenstatistik weiterhin sehr präsent, ist der Anteil der Kupplungsschäden, der von rund 2,8 (2018) auf 2,3 Prozent im vergangenen Jahr gesunken ist. Mutmaßlich spiegelt sich in dieser Änderung aber nicht so sehr ein bewussterer und somit pfleglicherer Umgang mit dem Kupplungspedal wider, sondern vielmehr die steigende Verbreitung von Automatikgetrieben aller Art, die inzwischen auch im Kompakt- und im Kleinwagen-Segment von den Autokäufern nachgefragt werden.
Unabhängig ob ein technischer Fehler vorliegt oder ein menschliches Fehlverhalten zu einem Fahrzeugausfall führt, AvD Mitglieder können im Pannenfall einfach und bequem die Hilfe ihres AvD in Anspruch nehmen. Die hauseigene AvD Notrufzentrale mit ihrem kompetenten Team ist an 365 Tagen im Jahr, 24 Stunden täglich telefonisch erreichbar – national unter 0800 9909909 und aus dem Ausland unter 0049 69 6606-600.