- Ferdinand Beilhardt hilft verunglückter Motorradfahrerin bei Ulm
- Die Bikerin prallte gegen einen Laternenmast und verletzte sich schwer
- AvD und Goodyear zeichnen jeden Monat vorbildliche Hilfe aus
Am Sonntag, 26. Juli 2020, befuhr eine Motorradfahrerin gegen vier Uhr nachmittags den Birkenweg in Herrlingen. In einer Kurve geriet sie gegen den Bordstein, verlor die Kontrolle über die Maschine und wurde gegen einen Laternenmast geschleudert. Ferdinand Beilhardt, Doktorand aus München, war
aufgrund eines Verwandtschaftsbesuchs mit seinem Pkw ebenfalls im Birkenweg unterwegs. Der gebürtige Ulmer konnte den Aufprall beobachten: „Ich sah, wie die Bikerin samt Motorrad um die Kurve schlitterte. Die Frau prallte mit voller Wucht gegen den dort befindlichen Laternenmast. Das Motorrad flog noch ungefähr zehn Meter weiter. Der Einschlag war heftig und deutlich zu hören. Ich war wirklich
geschockt. Ich stellte mein Auto ab, schaltete die Warnblinkanlage ein und eilte zu der auf dem Rücken liegenden Motorradfahrerin.“
„Am Laternenmast, an den die Frau geschleudert wurde, war eine große Delle zu sehen. Die Krafteinwirkung muss enorm gewesen sein, umso mehr machte ich mir über den Gesundheitszustand der Verunfallten Sorgen“, schildert Beilhardt die Situation: „Die Frau war bei Bewusstsein. Sie war äußerlich unverletzt, trug Jeans sowie eine Motorradjacke. Ich wählte also den Notruf, wobei ich in der Aufregung die 110 anstatt der 112 eingab, was jedoch kein Problem darstellte, da die Leitstelle der Polizei natürlich genauso alles Weitere veranlassen konnte.“
„Durch den Unfallknall eilten zwei Paare aus der Nachbarschaft herbei. Darunter war auch ein Arzt, den ich dann bei der weiteren Versorgung unterstützte. Mit dessen Frau holte ich zudem Decken, mit denen wir der Verletzten eine weichere Unterlage einrichten konnten. Da mein Fahrzeug nur ausgeliehen war, war mir zunächst nicht bekannt, wo sich das Warndreieck befand. Da war schon eine
kleine Suchaktion nötig. Im Nachhinein habe ich mir gedacht, dass man bei jedem Auto, das man sich ausleiht, unbedingt Bescheid wissen sollte, wo wichtige Utensilien, wie zum Beispiel der Verbandskasten, untergebracht sind“, empfiehlt Ferdinand Beilhardt.
„Mit dem Warndreieck sicherten wir nun die Unfallstelle ab, das andere herbeigeeilte Paar übernahm dies zur anderen Seite. Der Arzt erkundigte sich bei der verletzten Motorradfahrerin nach ihrem Zustand. Sie klagte über Schmerzen an der Schulter und in der Magengegend. Der Arzt nahm nun sehr vorsichtig ihren Helm ab. Zusammen brachten wir die Bikerin danach in die stabile Seitenlage.
Dabei haben wir regelmäßig mit der Frau gesprochen, um sicherzustellen, dass diese noch bei Bewusstsein ist“, erläutert der 29-Jährige. Der Krankenwagen traf ein, dessen Besatzung ging mit äußerster Vorsicht beim Transport der Motorradfahrerin vor: „Die Frau war eine Dreiviertelstunde im Fahrzeug vor Ort behandelt worden, bevor sie dann ins Krankenhaus gebracht wurde“, berichtet der
Ersthelfer. Dort wurden ihre lebensgefährlichen, inneren Verletzungen behandelt, von denen sie sich jedoch erholte. „Ich war im Nachhinein froh, dass ich direkt an Ort und Stelle war und helfen konnte“, so der Münchner.
Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen der Automobilclub von Deutschland (AvD) und Goodyear Ferdinand Beilhardt den Titel „Held der Straße“ des Monats Oktober 2020.
Der AvD und Goodyear suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Ferdinand Beilhardt. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.
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