- Der „Held der Straße“ des Monats Februar kommt aus Niedersachsen
- Einhaus sichert auch mit anderen die Unfallstelle
- AvD und Goodyear zeichnen jeden Monat selbstlose Hilfe aus
Am Mittwoch, 11. November 2020, befuhr ein Mann kurz vor Mitternacht die Friesoyther Straße in Garrel Richtung Cloppenburg. An der Kreuzung Friesoyther Straße Ecke Petersfelder Straße kam sein Auto nach links von der Fahrbahn ab. Es prallte gegen einen Ampelmast sowie ein Verkehrszeichen und überschlug sich. Marco Einhaus, der in der Nähe der Kreuzung wohnt, hörte den Unfall: „Ich hörte lautes Krachen von draußen und schaute sofort aus meinem Fenster in Richtung Kreuzung. Zunächst sah ich nur, dass sich die Ampel auf Notbetrieb umgeschaltet hatte. Sie gab das wiederkehrende gelbe Signal. Das war schon ungewöhnlich, denn die Anlage ist normalerweise 24 Stunden komplett in Funktion. Mehr konnte ich vom Fenster aus nicht erkennen, denn hohe Bäume und Büsche verdeckten die Sicht. Ich schnappte mir eine Taschenlampe und eilte nach draußen.“
An der Kreuzung angekommen verstand Marco Einhaus, wieso die Ampelanlage nicht mehr in Betrieb war: „Ein schwer beschädigtes Fahrzeug lag auf der Seite, ein Ampelmast war komplett umgeknickt und ein Verkehrsschild zerstört. 70 km/h sind auf dieser Straße erlaubt, aber so wie das Ganze aussah, schätze ich die gefahrene Geschwindigkeit eher in Richtung 100 km/h ein. Ich rannte zu dem Auto, das auf der Fahrerseite lag. Es schlugen bereits Flammen aus dem Motorraum. Durch die Beifahrertür blickte ich in den Innenraum. Außer den Mann am Steuer sah ich keine weitere Person im Wagen, ich fragte den Verunfallten, ob er allein sei. Er bejahte dies, trotzdem schaute ich noch einmal genauer, ob sich nicht doch noch jemand im Pkw aufhielt, was sich nicht bewahrheitete. Der Fahrer wies äußerlich keine Verletzungen auf und konnte sich selbständig abschnallen. Ich wusste, dass wegen der Flammen aus dem Motorraum Eile geboten war. Die Beifahrertür musste ich dauerhaft aufhalten, denn das Gefährt lag nun mal auf der Seite. Dann half ich ihm nach oben und schließlich nach draußen.“
„Wir entfernten uns so rasch wie möglich vom Unfallwagen, denn die Flammen schlugen immer höher aus dem Auto. Ich stützte den Mann, denn dieser humpelte und konnte nicht auftreten. Währenddessen habe ich es trotzdem geschafft, den Notruf abzusetzen. Ein Lkw hielt an, der Fahrer erklärte sich bereit, auf den Verunglückten zu achten, damit ich meinen Feuerlöscher von zu Hause holen konnte. Die Flammen ließen sich damit jedoch nicht dauerhaft ersticken“, erklärt Marco Einhaus. Doch das war nicht das einzige Problem – dem Verunfallten fiel plötzlich ein, dass sich noch Handy und Geldbörse im brennenden Pkw befanden: „Ich musste den Mann wirklich zurückhalten. Es gab keine Chance mehr, irgendetwas aus dem Auto zu holen“, bekräftigt der Schlosser: „Ich muss aber auch noch ein Sonderlob an die insgesamt zwei Lkw-Fahrer aussprechen, die angehalten haben. Sie stellten ihre Lastwagen ab und schalteten die Warnblinkanlage ein. Zusammen konnten wir zusätzlich eine Bake einer naheliegenden Baustelle organisieren, sodass durch die vielen Lichtsignale auf die Gefahr hingewiesen wurde. Die Feuerwehr kam sehr schnell, konnte das Ausbrennen des Autos aber auch nicht mehr verhindern.“
Trotz einer gewissen Vorbildung war die Situation für den Ersthelfer keineswegs einfach: „Ich bin zum ersten Mal mit solch einem Vorfall in der Realität konfrontiert worden. Vor fünf Jahren habe ich eine Ausbildung zum Rettungshelfer absolviert, war seitdem jedoch nicht mehr aktiv und habe so einen Ernstfall – gerade in Verbindung mit Feuer – vorher noch nicht erlebt.“
Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen der Automobilclub von Deutschland (AvD) und Goodyear Marco Einhaus den Titel „Held der Straße“ des Monats Februar 2021.
Der AvD und Goodyear suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Marco Einhaus. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.
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