- „Heldin der Straße“ des Monats September aus Nordrhein-Westfalen
- Loretta Knabjohann hat ihr Baby dabei
- AvD und Goodyear zeichnen jeden Monat selbstlosen Einsatz aus
Loretta Knabjohann war am 22. August gegen zehn Uhr früh mit ihrem PKW auf der B1 in Mülheim an der Ruhr unterwegs, als nahe der Kreuzung Untere Saarlandstraße/Bismarckstraße kein Fortkommen mehr möglich war. Die 30-Jährige erinnert sich: „Drei bis vier Wagenlängen vor mir konnte ich die Unfallstelle sehen. Ich schaute, ob es sicher war auszusteigen, denn ich war ja mit meinem Baby unterwegs.“ Die Ärztin in Elternzeit näherte sich mit ihrem Baby im Kindersitz dem Unglücksort: „Eine unbeteiligte Frau, die ebenfalls ausgestiegen war, hatte bereits einen Notruf abgesetzt. Der junge Mann, der offensichtlich hatte abbiegen wollen, bevor es zum Crash kam, stand unverletzt neben seinem Auto.“ Die Mülheimerin stellte den Kindersitz mit ihrem Baby auf dem Gehsteig in unmittelbarer Nähe ab.
Dann eilte sie zum Fahrzeug der verunfallten Frau. Das Coupé war durch den Crash mit dem Kleinwagen des 28-jährigen Unfallgegners erheblich beschädigt worden, die Front des Autos zeigte sich deutlich deformiert. „Die ältere Dame hatte ihre Tür aufgemacht, sie konnte jedoch nicht aussteigen. Rein äußerlich war ihr außer einer Platzwunde am Kopf nichts anzumerken. Mir fiel auf, dass der Airbag nicht ausgelöst hatte, was auch nach dem Aufprall zu einer Gefahr für den Insassen oder Helfer werden kann, weswegen ich versuchte mich nicht in dessen Front zu positionieren“, erinnert sich die Ersthelferin: „Sie war bei Bewusstsein und klagte über Schmerzen im Brustbereich. Diese kamen bestimmt durch den Aufprall auf das Lenkrad. Ihren rechten Arm konnte sie nur ganz schlecht bewegen. Ich bat sie ruhig sitzen zu bleiben, denn man weiß ja bei so etwas nicht, ob die Wirbelsäule verletzt wurde oder sonstige innere Verletzungen vorliegen und stabilisierte ihren Kopf und Hals mit meinen Händen.“ Bis der Notarzt eintraf, galt es für die 30-Jährige, die unter Schock stehende Verletzte zu beruhigen: „Ich konnte einen sehr hohen Puls bei der Frau feststellen. Die Dame fragte wiederholt nach ihrer Brille und ihrem Sohn. Auch fragte sie, wann denn endlich die Hilfe kommen würde. Ich versicherte ihr in ruhigem Ton wiederholt, dass die Hilfe auf dem Weg sei und mahnte sie gleichzeitig weiter, sich nicht zu bewegen.“
Innerhalb kurzer Zeit rückten die Einsatzkräfte an und brachten die 72-jährige Frau in ein Krankenhaus. „Mein Kind hatte sich die ganze Zeit über sehr ruhig verhalten, erst als die Sirenen von Notarzt, Feuerwehr und Polizei ertönten, wurde auch mein Nachwuchs etwas lauter“, so die Mülheimerin.
Für ihren umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen der Automobilclub von Deutschland (AvD) und Goodyear Loretta Knabjohann den Titel „Held der Straße“ des Monats September 2019.
Der AvD und Goodyear suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Loretta Knabjohann. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.
AvD – Die Mobilitätsexperten seit 120 Jahren
Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings und attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.