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Sauerländer rettet Lkw-Fahrer spektakulär

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
  • Hertwig ist „Held der Straße November 2019“
  • Unverzügliche Hilfeleistung nach Lkw-Unfall
  • Feuerwehr befreit verletzten Fahrer mit Hydraulikschere
Herbert Hertwig aus Olsberg befuhr Mitte März die A 44 bei Werl, als sich ein Stau bildete. Der 62-Jährige bemerkte den heftigen Auffahrunfall eines Lkws und kam dem eingeklemmten Fahrer sofort zu Hilfe. Er drang über den Motorraum zu diesem vor und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die eineinhalb stündige komplizierte Bergung gelang. Für seinen durchdachten und mutigen Einsatz haben Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Herbert Hertwig aus Olsberg im Hochsauerlandkreis zum „Held der Straße“ des Monats November 2019 gekürt.

Herbert Hertwig war gegen neun Uhr früh mit seinem Fahrzeug auf der A 44 bei Werl unterwegs, als sich der Verkehrsfluss Schritt für Schritt verlangsamte. „Ich musste das Tempo immer weiter reduzieren, da kam von der rechten Spur dieser weiße Lkw wortwörtlich herangeflogen“, beschreibt der Rentner die Ausgangslage. Dieser weiße Lkw war von einem grünen Lastwagen aus den Niederlanden getroffen worden, der auf das Stauende aufgefahren war. Infolgedessen entstand eine Kettenreaktion, von der ein weiterer Lkw und ein Kleintransporter betroffen waren. Der gelernte Schreiner zögerte keine Sekunde: „Alle Fahrzeuge standen, ich zog die Handbremse und machte mich sofort auf den Weg zur Unfallstelle. Dort fiel mir ein umgekippter Kleintransporter auf, doch ich sah, dass der Fahrer OK war. Ich drehte mich um die eigene Achse und dachte: ‚Wer braucht jetzt am meisten meine Hilfe?‘ Ich rannte zu dem stark deformierten und qualmenden grünen Lkw.“

An diesem angekommen, realisierte der 62-Jährige schnell, dass es nicht leicht werden würde, zu dem Verletzten vorzudringen: „Sowohl die Fahrer- als auch die Beifahrertür war nicht mehr aufzukriegen. Ich musste mir etwas anderes überlegen.“ Kurzerhand drang der Ersthelfer über den immer noch qualmenden Motorraum zu dem Verunfallten vor. „Mit dem Kopf voran bin ich da durch, das ging mit meiner schlanken Statur gerade so“, schildert Herbert Hertwig die ungewöhnliche Situation: „Der Fahrer sah wirklich schlecht aus, er war blutüberströmt, aber noch bei Bewusstsein und halbwegs ansprechbar. Ich musste also schnell etwas tun. Ich fand in einer Tasche auf der Beifahrerseite etwas Wäsche. Mit dieser tupfte ich ihn ab, um zu schauen, ob er nicht etwa heftig aus einer Schlagader blutete. Das tat er nicht, jedoch konnte ich nicht seine Beine anschauen, denn die waren unerreichbar eingeklemmt. Ich machte ihm laut klar: ‚Du brauchst dich um nichts zu kümmern, ich mache das! Was tut dir weh?‘“ Der Niederländer gab dem Sauerländer zu verstehen, dass seine Beine sehr schmerzen und ihm kalt sei. „Es war tatsächlich sehr kalt an diesem Morgen. Ich fand in der Kabine einen Schlafsack, mit dem packte ich den Mann ein. Seine Rückenlehne konnte ich auch etwas zurückklappen. Ansonsten hielt ich ihn wach und versicherte ihm: ‚Alles gut, Hilfe ist alarmiert!‘“

Nach circa 10 Minuten trafen die Einsatzkräfte ein, der Notarzt staunte nicht schlecht über den Ersthelfer: „Wie sind sie denn da reingekommen?“ Für den Notarzt wurde ein Gerüst aufgebaut, um ihm den Sichtkontakt auf den Verletzten auf Höhe der Frontscheibe zu ermöglichen. „Dann wollte der Arzt wissen, ob der Verunfallte irgendwelche Medikamente nimmt“, erklärt der Olsberger: „Ich hatte natürlich keine Ahnung, denn ich kannte ihn ja selbst nicht. Ich konnte jedoch in seiner Tasche ein Dokument finden, auf dem ein Medikament notiert war. Zusammen wurde ein Zugang gelegt und ich musste dann dem Verletzten auf Anweisung des Arztes Morphium spritzen. Das war für mich kein großes Problem, denn ich habe Pferde, denen ich auch schon einmal eine Spritze geben musste. Von daher war mir der Umgang damit vertraut.“ Der Notarzt überwachte den Niederländer anschließend noch mit angeschlossenen Geräten. Schließlich traf noch eine Spezial-Einsatzkraft mit Helm und Schutzbrille ein. „Dieser vollausgerüstete Mann gab mir den Auftrag, die beschädigte Elektronik im Führerhaus zu entfernen, also habe ich mich an die Geräte auf der Beifahrerseite gemacht und sie mit einem Seitenschneider abgeklemmt. Wahrscheinlich ging es dabei um die Gefahr durch Elektronik und austretende Flüssigkeiten“, so der gelernte Schreiner: „Die Feuerwehr rückte nun an und entfernte die Fahrertür mit einer Hydraulikschere. Mit vereinten Kräften konnten wir den Mann vorsichtig aus der Kabine nach unten befördern. Der Feuerwehr-Einsatzleiter dankte mir und fragte wie es mir überhaupt geht. Ich sagte: ‚Gut, mir ist nur etwas kalt.‘“

Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Herbert Hertwig den Titel „Held der Straße“ des Monats November 2019.

Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Herbert Hertwig. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.

AvD – Die Mobilitätsexperten seit 120 Jahren

Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings und attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.

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