Und die Technik passt auf, ob der Fahrer sofort übernehmen kann. Als die Fahrerüberwachungskamera die Augen des Testredakteurs nicht mehr erfassen kann, weil er für ein Video das Smartphone hochhält, schlägt der Drive Pilot Alarm, bimmelt und blinkt rot. Es bleiben nur wenige Sekunden Zeit, um das Steuer zu übernehmen. Andernfalls hätte der Pilot eine Bremsung eingeleitet.
Und wie funktioniert der Drive Pilot? Die Technik nutzt die heute schon verfügbaren Assistenzsysteme, ergänzt um ein Lidar im Kühlergrill (eine Art dreidimensionaler Laserscanner), ein hochgenaues Positionierungssystem, eine Kamera in der Heckscheibe, Mikrofone zum Erkennen von Blaulicht und Sondersignalen von Einsatzfahrzeugen sowie einen Nässesensor im Radkasten. Eine HDKarte liefert hochgenaue Informationen zu Straßengeometrie, Streckeneigenschaften, Verkehrszeichen sowie besonderen Verkehrsereignissen wie Unfällen oder Baustellen.
Der Drive Pilot hat allerdings beschränkte Einsatzmöglichkeiten: Er arbeitet ausschließlich auf Autobahnen bis Tempo 60, nur bei Tageslicht, nicht in Tunneln und Baustellen, nur bei Temperaturen über drei Grad Celsius und tätigt keine Spurwechsel und Überholmanöver. Angeboten wird der Drive Pilot zunächst nur in der S-Klasse, ab Mitte 2022 kann er bestellt werden.
Redakteur: Jens Dralle