In einer Marktstudie hatte das Ökostrom-Unternehmen ermittelt, dass Fremdkunden an Ladesäulen besonders hohe Preise zahlen. Teuerster Anbieter ist aktuell E.On: Fremdkunden zahlen umgerechnet 53 Cent pro Kilowattstunde, das sind fast 80 Prozent mehr für den mobilen Strom als für den Strom aus der Steckdose zuhause. Über den Roaming-Anbieter „Plugsurfing“ kostet das Laden des E.On-Stroms für 100 Kilometer (gerechnet für einen BMW i3) 16,36 Euro. Das entspricht einen kWh-Preis von rund einem Euro. Über den Anbieter „The New Motion“ sind es 14,88 Euro. „Damit fährt ein Elektroauto deutlich teurer als ein Mittelklassewagen mit Diesel- oder Benzinantrieb“, so Lücking. Teuer ist das Laden als Fremdkunde auch bei den Münchner Stadtwerken (46,7 Cent pro kWh) und bei Stromnetz Hamburg (45,9 Cent). Marktführer Innogy berechnet für Fremdkunden 39,0 Cent pro kWh.
Kritisch sieht Lichtblick-Manager Lücking, dass an Ladesäulen auch keine Preise pro kWh angezeigt werden, so wie es an jeder Zapfsäule selbstverständlich ist. Die Verbraucher würden im Unklaren gelassen, wie viel das Laden kostet. „Das verstößt gegen die Preisangabenverordnung, interessiert aber derzeit niemanden.“ Lichtblick fordert die Bundesregierung auf, die Ladesäulen für jeden Stromanbieter zu öffnen. Wie beim Stromnetz erhalte der Ladesäulenbetreiber ein Netzentgeld. Fahrer von Elektroautos müssten sich in Zukunft an der Ladesäule anmelden und Strom von jedem Anbieter beziehen können. „Hier sind Bundesregierung und Bundesnetzagentur gefordert, für Wettbewerb an den Ladestationen zu sorgen“, so Lücking. „Die Verweigerung des Zugangs zum Endkunden an der Ladesäule durch Drittlieferanten verhindert den Wettbewerb an der Ladesäule mittels Durchleitung. Dies ist missbräuchlich und wettbewerbsbehindernd.“