Wolff rechnet damit, dass sich unter der Budgetgrenze die Unterschiede zwischen den Autos reduzieren. „Ich glaube, dass durch die Budgetdeckelung vieles angeglichen wird. Wenn einer ein Schlupfloch findet und damit davonläuft, werden es alle nachbauen“, so Wolff. „Die Autos werden alle sehr ähnlich sein. Das kann im ersten Jahr noch Unterschiede geben. Danach wird es sich ausgleichen. Es wird kein Team mehr geben, das eine Sekunde vorneweg fährt.“
Mit dem Neustart 2022 verbindet Wolff auch die Hoffnung, die Reichweiten der Formel 1 noch zu steigern. „Es hat sich schon im letzten Jahr abgezeichnet, dass wir ein jüngeres Publikum anlocken. Das ist eine eigene Fangemeinde geworden. Man könnte fast von einer Wachablösung der Generationen sprechen“, so Wolff. „Netflix hat eine neue Dimension in den Sport gebracht. Plötzlich wurden die Charaktere für Leute interessant, die vorher den Sport nicht verfolgt haben. Das hat uns diese neue Zielgruppe erschlossen.“ Deshalb schaut Wolff auch optimistisch auf die neue Saison. „Es gibt keinen makro- oder mikroökonomischen Grund, warum die Formel 1 nicht weiter prosperiert, außer Corona trifft uns noch einmal sehr hart. Der Sport ist hipp, das Interesse ist enorm und die Reichweiten sind so gut wie noch nie“, erklärt der Mercedes-Sportchef. „Wir fahren 2022 in Miami ein zweites Rennen in den USA, vielleicht in 2023 sogar ein drittes. Alle Zeichen deuten auf eine positive Zukunft hin.“