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VDA kritisiert EU: Schärfere Klimaziele nur, wenn Folgen abgeschätzt werden

Zu wenig Engagement bei Ladeinfrastruktur auf EU-Ebene - Wir brauchen synthetische Kraftstoffe, um Verbrenner sauber zu bekommen

(lifePR) (Stuttgart, )
Der Automobilverband VDA fordert von der EU und der Bundesregierung, vor der Verschärfung der Klimaziele erst die Folgen abzuschätzen. Die Automobilindustrie ziehe bei den Pariser Klimazielen mit. Aber: „Noch höhere Ziele sind nur dann sinnvoll, wenn wir sie auch umsetzen können. Wenn die Infrastruktur fehlt oder schlecht ist, fährt uns so ein solcher Kurs in eine Sackgasse“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Mittwoch auf dem digitalen auto-motor-und-sport-Kongress in Stuttgart. „Bevor eine Entscheidung über die Verschärfung von Klimazielen und Flottengrenzwerten getroffen werden kann, muss eine sorgfältige Folgenabschätzung erfolgen.“ Das habe die Kommission zwar immer wieder versprochen, aber so gut wie nie umgesetzt. Es müssten „alle sozialen und ökonomischen Folgen berücksichtigt werden“.

In Sachen Ladeinfrastruktur und Strom aus erneuerbaren Quellen warf die VDA-Präsidentin der EU massive Versäumnisse vor. Sie forderte auf dem Kongress von der EU einen „beschleunigten Aufbau einer europaweit flächendeckenden Ladeinfrastruktur. Die Infrastruktur reicht bei weitem nicht aus, um die ehrgeizigen Klimaziele, die sich die EU vorgenommen hat, zu erreichen. Wir erwarten jetzt einen schnellen Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur für Elektromobilität, und zwar in ganz Europa!“, so Müller. „Ohne ausreichend viele Ladepunkte, aus denen Ökostrom kommen muss, nutzen all die tollen neuen Elektroautos nichts.“

Dabei macht sich Müller für Technologieoffenheit stark. Zwar setze die Autoindustrie aktuell stark auf die Elektromobilität, doch auch synthetische Kraftstoffe seien wichtig, um den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge im Bestand zu senken. „Das schnelle Hochfahren der Elektromobilität hat für uns bis 2030 klare Priorität, vor allem bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen“, so Müller. Bis Ende 2023 könnten die Kunden aus 150 verschiedenen Elektromodellen wählen. „Das sind doppelt so viele wie heute. Schon heute sind wir Europameister in Sachen Elektromobilität und Vizeweltmeister bei der Herstellung von Elektroautos, gleich nach China.“ Doch es gehe künftig auch darum, die vorhandenen Verbrennungsmotoren sauber zu bekommen. „Deshalb sind klimaneutrale Kraftstoffe von erheblicher Bedeutung. Hierfür sind mehr Investitionen notwendig“, so Müller. „Strom aus erneuerbaren Energieträgern und effiziente Verbrenner, die mit Wasserstoff und E-Fuels fahren“ seien eine Doppelstrategie, zu der es keine Alternative gebe. „Mit E-Fuels könnten auch herkömmliche Autos im Bestand ihren Beitrag zur klimafreundlicher Mobilität leisten.“

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