Neben den Hauptpreisen in allen drei Fächern (1. Preis: 10.000 Euro, 2. Preis: 7.500 Euro - gestiftet von der Sparkasse Leipzig, 3. Preis: 5.000 Euro) wurden auch wieder Sonder- und Förderpreise vergeben: Den Sonderpreis der Commerzbank Stiftung in Höhe von 3.000 € für den jüngsten Finalisten erhält der 21jährige Cellist Arne-Christian Pelz aus Deutschland. Er wird zum Bachfest Leipzig 2010 ein Konzert geben. Jolanta Kowalska aus Polen wurde von der Christa Bach-Marschall-Stiftung mit einem Stipendium zur Teilnahme an einem Meisterkurs ausgezeichnet. Der Sonderpreis des Leipziger Barockorchesters für einen Finalisten im Fach Gesang, mit dem das Orchester während des Wettbewerbs besonders gut musiziert hat, beinhaltet ein Konzert als Solistin/Solist mit dem Leipziger Barockorchester in der nächsten Saison. Diese Auszeichnung geht ebenfalls an Marie Friederike Schöder. Außerdem stellen folgende Ausrichter den Preisträgern Engagements in Aussicht: Bachfest Leipzig, Gewandhaus zu Leipzig, Bachhaus Eisenach, Händelfestspiele Halle, Magdeburger Telemann-Festtage, Köthener Bachtage, Musikgesellschaft C. P. E. Bach e. V. Frankfurt/Oder, "Orgelklang12" Merseburg.
Alle drei Fachjurys waren mit insgesamt 23 renommierten Bach-Interpreten der Gegenwart hochkarätig besetzt: Im Fach Orgel u. a. mit Ewald Kooiman (NL), Michael Schönheit (D) und Masaaki Suzuki (JPN), im Fach Cello mit Wieland Kuijken (BE), Philippe Muller (FRA), Kristin von der Goltz (D, NOR) sowie Peter Bruns (D); mit Harry van der Kamp (NL), Elisabeth von Magnus (AUT), Barbara Schlick (D) und James Taylor (USA) im Fach Gesang.
Prof. Robert Levin, seit 2000 Präsident des Bach-Wettbewerbs, fasste während der Preisverleihung im Festsaal des Alten Rathauses zusammen, was diese zehn Tage geprägt hat: "Alle Kandidaten haben sich der größten Herausforderung gestellt, der man sich als Musiker stellen kann: der Musik Johann Sebastian Bachs. Mit ihren spannenden Vorträgen haben Sie uns in unserem Urteil herausgefordert, sie haben uns begeistert und inspiriert." Der Musikwelt rät Levin: "Behalten Sie diese Namen in Ihrem Gedächtnis, Sie werden in den nächsten Jahren noch viel von ihnen hören."
Der Internationale Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb Leipzig, erstmals 1950 ausgetragen, zählt zu den bedeutendsten Musikwettbewerben Deutschlands. Sein internationales Renommee dokumentiert sich durch die Mitgliedschaft im UNESCO-Verband "World Federation of International Music Competitions". Er steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen.
Seit 1992 wird der Bach-Wettbewerb vom Bach-Archiv Leipzig veranstaltet und findet wahlweise in den Fächern Klavier, Cembalo, Orgel, Violine, Violoncello und Gesang statt.
Ermittelt und prämiert werden junge Spitzenkünstler aus der ganzen Welt. "Sein Profil ist einzigartig.", betont Sabine Martin, seit 1996 Generalsekretärin des Wettbewerbs und Leiterin der Abteilung Veranstaltungen des Bach-Archivs. "Im Zentrum des Programms steht das Werk Johann Sebastian Bachs, die Werke der Bach-Söhne und von Bach inspirierte Kompositionen späterer Epochen." Als Ziel des Wettbewerbs benennt Sabine Martin: "Wir wollen die Karrieren junger Spitzenkünstler fördern, indem wir Ihnen ein Sprungbrett zu repräsentativen Auftrittsmöglichkeiten in und außerhalb Europas bieten." Anspruchsvolle Pflichtprogramme stellen dabei musikalische und geistige Höchstanforderungen an die Kandidaten.
Der nächste Bach-Wettbewerb findet im Juli 2010 in den Fächern Cembalo, Klavier und Violine/Barockvioline statt. In Vorbereitung auf den Wettbewerb wird im November 2009 für diese Fächer wieder ein Meisterkurs zur Aufführungspraxis der Werke Johann Sebastian Bachs angeboten.