Sommerwetter, so der BLHV, ersehnen sich auch die Getreidebauern. Mit einer unterdurchschnittlichen Getreideernte mit erheblichen standörtlichen Schwankungen sei im Rheintal bereits begonnen worden. Die Erträge bei Wintergerste, die weitgehend zu Futterzwecken angebaut werde, lägen mit knapp 60 dt/ha um rund zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Ausgesprochen schwach zeichneten sich die Erträge bei Sommergerste ab, die zu Brauzwecken angebaut werde. Hier sei mit Mindererträgen von mehr als 20 Prozent zu rechnen. Die Weizenerträge ließen mit Druschergebnissen von 60dt/ha bis 65 dt/ha leicht unterdurchschnittliche Ernte-Ergebnisse erwarten. Bei ausbleibendem Erntewetter drohen, nach BLHV-Angaben, Qualitätseinbußen und Auswuchs.
Durchschnittliche Erträge erwartet der BLHV bei Raps. Die Erntemengen schwankten im Rheintal bislang zwischen 27dt/ha und 38 dt/ha. Als erfreulich bewertet der BLHV, dass bislang keine großflächigen Unwetterschäden zu verzeichnen seien.
Auf eine Schönwetter-Periode warten, nach BLHV-Angaben auch die Obstbauern im Lande. Die Kirschenernte sei durch die lange Regenperiode unbefriedigend verlaufen. Nur ein Teil der ertragreichen Ernte habe als handelsfähige Ware abgesetzt werden können, beklagt der Berufsstand. Bei Zwetschgen müsse angesichts der unbeständigen Witterung ebenfalls mit erheblichen Ertrags- und Einkommensminderungen gerechnet werden. Eine selektive Ernte marktfähiger Ware erhöhe die Erntekosten und schade der Wettbewerbsfähigkeit von heimischem Obst und Beeren.
Der BLHV machte deutlich, dass der Erfolg der Land- und Forstwirte trotz fortschreitender Technisierung in erheblichem Maße von Naturereignissen und Witterungsverläufen abhängig bleibe. Diese erheblichen unternehmerischen Risiken dürften nicht durch staatliche Eingriffe und bürokratische Hemmnisse etwa im Naturschutzrecht und in der Steuerpolitik vergrößert werden.