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Höhere Preise für Molkereiprodukte müssen bei Milchbauern ankommen

(lifePR) (Freiburg, )
Von den von der Ernährungswirtschaft angekündigten drastischen Preiserhöhungen für Molkereiprodukte müssen dringend vor allem die Milchbauern profitieren. Diese berufsständische Forderung bekräftigte der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), Werner Räpple. Er verwies darauf, dass die Milchviehhalter in den vergangenen Jahren unerträgliche Einkommenseinbußen hinnehmen mussten. Gründe dafür waren ein weltweites Überangebot an Milch und eine ruinöse Preisdruck-Politik des Handels.

Deutliche Erzeugerpreis-Verbesserungen seien angesichts rasch steigender Kosten für Futtermittel und Energie sowie hoher Qualitäts-Standards zwingend geboten. Die bislang zwischen Molkereien, Ernährungswirtschaft und Handel abgeschlossenen Kontrakte rechtfertigten keine Preisaufschläge von 50 Prozent für einzelne Molkereiprodukte. Unzufrieden äußerte sich Räpple auch über die bislang an die Milchbauern weitergereichten Preisverbesserungen für Milch. Sie reichten nicht aus, die Schere der Einkommensdisparität zwischen Milchbauern und Arbeitnehmern in der gewerblichen Wirtschaft zu schließen.

Dringend erforderlich ist nach Darstellung des BLHV-Präsidenten, dass aus den Verkaufserlösen der Landwirte für Milch notwendige Zukunftsinvestitionen getätigt werden können. Molkereien, Milch verarbeitende Unternehmen und Handel seien aufgefordert, die Verknappung von Milch durch eine erhöhte Nachfrage in asiatischen Staaten zu fairen Erzeugerpreisverbesserungen und einem verantwortungsvollen Preisaufschlag für die Verbraucher zu nutzen.

Räpple erinnerte in einer Presseverlautbarung daran, dass von jedem Euro, den Verbraucher in Deutschland für Lebensmittel ausgeben, nur 25,8 Cent beim Landwirt ankommen. Bei Milch und Milcherzeugnissen liege der Anteil bei 39,1 Prozent und bei Brotgetreide-Erzeugnissen bei 3,5 Cent. Der Anteil der Nahrungsmittelausgaben an den Konsumausgaben sei von 18,8 Prozent im Jahr 1970 auf nur noch 11,4 Prozent im Jahr 2005 gesunken. Für Verkehr und Nachrichtenübermittlung liege der Anteil heute bei 16,4 Prozent. 1970 waren es noch 12,5 Prozent.

Nach Darstellung des BLHV-Präsidenten sorgen angemessene Erzeugerpreise für Milch nicht nur dafür, dass hochwertige Molkereiprodukte aus regionaler Produktion dauerhaft verfügbar bleiben. Bäuerliche Milchviehhaltung sichere zugleich die nachhaltige Pflege durch wirtschaftliche Nutzung der Kulturlandschaft.

Berufsständisches Ziel, so Räpple, bleibe es, bäuerliche Einkommen überwiegend durch faire Markterlöse zu sichern. Unverzichtbar bleibe aber auch, dass Landwirte für besondere Leistungen für die Pflege der Kulturlandschaft verwaltungseinfach, nachhaltig und verlässlich honoriert werden. Die Belebung der Agrarmärkte, so Räpple, sei ein hoffnungsvolles Zeichen für viele Landwirte. Die Zeiten einer demütigenden Verramschung hochwertiger Lebensmittel müssten der Vergangenheit angehören. Für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln habe der Berufsstand in den vergangenen Jahren nachdrücklich gekämpft.

Faire Erzeugerpreise, so der BLHV-Präsident führten allerdings nicht zwangsläufig zu einer so drastischen Verteuerung der Verbraucherpreise für einzelne Milchprodukte, wie dies jetzt von der Ernährungswirtschaft und vom Handel angekündigt wurde.

Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband e.V.

Der BLHV vertritt als Hauptverband der südbadischen Landwirtschaft die berufsständischen Interessen aller Landwirte im Haupt- und im Nebenerwerb gegenüber der Politik und der Gesellschaft. Vom Ackerbau bis zur Tierhaltung, vom Wein- und Obstbau bis zum Wald, vom Hofladen bis zum Ferienbauernhof finden sich Betriebe verschiedenartiger Strukturen aus vielfältigen Produktionszweigen und mit unterschiedlicher Wertschöpfung unter dem Dach des BLHV zusammen. Einkommenskombinationen sind in zahlreichen bäuerlichen Familienbetrieben üblich. Diese Vielfalt bestimmt die Verbands- und Unternehmenspolitik des BLHV.

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