Verletzt wurden an diesem Nachmittag entgegen ersten Medienberichten nicht drei, sondern ein Mitarbeiter. Der Produktionsmitarbeiter, der im Rahmen seiner Tätigkeit mit leichtentzündlichen Flüssigkeiten gearbeitet hatte, wurde mit schweren Verbrennungen am Dienstagnachmittag in eine Spezialklinik geflogen. Er musste operiert und zwischenzeitlich ins Koma versetzt werden, befindet sich inzwischen jedoch auf dem Weg der Besserung. Zwei Mitarbeiterinnen wurden am Nachmittag des Brandes vor Ort vom Rettungsdienst vorsorglich auf Rauchgasvergiftungen untersucht. Es konnten keine Vergiftungen bestätigt werden. Anwohner rund um das Unternehmen waren zu keiner Zeit gefährdet. Der austretende Rauch enthielt keine giftigen Gase, sondern es handelte sich um gewöhnlichen Brandrauch.
Weit über einhundert Feuerwehrkräfte waren zum Firmengelände nach Aham geeilt und brachten das Feuer relativ schnell unter Kontrolle. Nachdem im Werk Chemikalien verarbeitet werden, war auch die Schnelleinsatzgruppe gefährliche Stoffe und Güter („SEG Gefahrgut“) der Landshuter Feuerwehr angerückt, die für Gefahrstoffmessungen ausgerüstet ist und während des gesamten Einsatzes die Unbedenklichkeit des austretenden Rauchs sowie der Umgebungsluft überwachte. Das Gebäude wurde nach ausführlicher Überprüfung relativ schnell als unbedenklich eingestuft und wieder zum Betreten freigegeben. Am späten Nachmittag konnten so die ersten Feuerwehren abziehen. Nach Löschung des Brandes wurden noch das dafür verwendete Löschwasser sowie der Löschschaum, in dem verschiedene ungefährliche Chemikalien gelöst waren, von einem Spezialunternehmen abgepumpt.
Zur Brandursache hat aufgrund des Personenschadens die Landshuter Kriminalpolizei ihre üblichen Ermittlungen aufgenommen. Bisher konnte bestätigt werden, dass es trotz bestehender und eingehaltener Schutzmaßnahmen vermutlich durch eine elektrostatische Entladung zur Entzündung eines Lösungsmitteldampfes und somit des Lösungsmittels selbst gekommen ist. Die starke Rauchentwicklung ist auf die um den Brandherd betroffenen Kunststoffe, Leitungen und Geräte zurückzuführen.
Aufgrund der zahlreichen Hilfsangebote von Freunden, befreundeten Firmen, des Engagements der Mitarbeiter sowie der schnellen Reaktion und Unterstützung der Feuerwehren konnte zwischenzeitlich ein alternativer Misch- und Ansatzraum gefunden werden, der sich aktuell im Aufbau befindet und kurzfristig in Betrieb genommen werden soll. Somit sollte der Betrieb bei BALLISTOL ca. vier Wochen nach dem Brand wieder vollständig aufgenommen werden können.
Wir danken an dieser Stelle nochmals allen Beteiligten für ihr Engagement, das beherzte Anpacken und ihren Einsatz und wünschen unserem verletzten Mitarbeiter baldige Genesung.