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Die Marktmeinung aus Stuttgart

(lifePR) (Stuttgart, )
Trotz Ruhe an den internationalen Aktienmärkten scheint die Finanzkrise nicht ausgestanden zu sein. Inzwischen kursieren Summen am Markt, die noch vor wenigen Monaten undenkbar waren. So befürchtet der IWF, dass die Kreditmärkte Verluste von nahezu einer Billion Dollar hinnehmen müssten. Sollten solche Beträge nur annähernd wahr werden, würden dem Finanzsektor noch enorme Belastungen bevorstehen. Die US-Notenbank sieht dagegen durchaus wieder eine Chance zu einem Wachstumsanstieg in der zweiten Jahreshälfte. Augenblicklich sieht es allerdings nicht nach einer schnellen Entwarnung aus. Auch die Unternehmenszahlen vom ersten Quartal zeigen, dass eher mit einem Gewinneinbruch als mit einer Gewinnsteigerung zu rechnen ist. Hinzu kommt, dass in Europa steigende Inflationszahlen die Märkte beeinträchtigen und infolgedessen die EZB sicherlich noch weiter mit einer Zinssenkung warten wird. Positiv dagegen, dass so erschreckende Zahlen wie die aus dem US-Arbeitsmarktbericht von den Aktienmärkten gelassen weggesteckt wurden. Ob daraus allerdings zu schließen ist, dass die Märkte nichts mehr erschrecken kann, bleibt sicherlich offen. Diese Unsicherheit zeigen auch die Indizes. Der DAX hat eine V-Formation beendet und befindet sich in einem Seitwärtstrend, sofern er die Linie von 6.700 Punkten nicht unterschreitet. Der Seitwärtstrend hätte Luft bis 7.000 Punkte, sollte dies nicht halten, wären allerdings wieder die 6.400 oder 6.150 Punkte möglich. Einen ähnlichen Verlauf nimmt inzwischen der Euro Stoxx 50 an, auch hier ist die V-Formation an der oberen Widerstandslinie von 3.200 Punkten bisher gescheitert. Erst ein Durchbrechen dieser Linie könnte über 3.300 Punkte führen. Auch der Dow Jones Index konnte bisher nicht überzeugen, da er immer wieder an der 100-Tages-Linie scheiterte und somit auf der Widerstandslinie von 12.600 Punkten liegt.

Die Unsicherheit an den Märkten über den weiteren Verlauf ist deutlich zu spüren. Während einige Rating-Agenturen weiter von großen Problemen sprechen und somit von Herabstufungen verschiedener Kreditinstitute, geben andere schon wieder Entwarnung und sehen eine Sommerrallye bevorstehen. Erstaunlich sind auch die immer weiter hochgeschraubten Prognosen der Verluste. So zum Beispiel die des IWF. Ausgerechnet von einem Institut, das selbst gewaltige Budgetprobleme hat und diese nur mit Goldverkäufen von 400 Tonnen scheinbar lösen kann. Hier scheint es in Mode gekommen zu sein, mit klugen Ratschlägen Notfall- und Sanierungspläne zu entwerfen, um wohl vom eigenen Missmanagement abzulenken. Dies alles hilft dem Investor bei seiner Entscheidung "Wann kann wieder gekauft werden?" auch nicht viel weiter. Insbesondere wenn es nun feststeht, dass die eigentlichen Gewinner wieder mal Hedge-Fonds waren, die auf die fallenden Märkte gesetzt haben und damit teilweise über drei Milliarden Dollar Gewinn eingefahren haben. Ob sich die Märkte hier nicht zu einem Spielball von wenigen machen lassen, ist sicherlich kritisch zu hinterfragen. Folgt man den nackten Zahlen, dann befinden wir uns in einem Vakuum, dass deutlich zeigt, dass wir uns zwar im Tal befinden, aber niemand beantworten kann, wie lange es dauert, dieses Tal zu durchschreiten. Somit bleiben wir auch weiterhin bei unserer defensiven Haltung: Stärkere Kursrückschläge sind klare Kaufsignale, eine hohe Cashquote und sehr selektives Vorgehen bei den Einzelwerten sind damit weiterhin angebracht. Positiv bleiben wir für die Branchen Energie und Gesundheitswesen.
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