Insbesondere die Quartalsberichte der Kreditinstitute haben deutlich gemacht, dass gerade diese Branche noch eine Zeit lang mit den Altlasten zu kämpfen hat. Hinzu kam, dass die Automobilbranche ebenfalls Gewinnrückgang melden musste.
Entscheidend wird nun sein, wie die amerikanische Notenbank ihre zukünftige Zinspolitik betreibt. Es ist anzunehmen, dass nur noch einmal eine Zinssenkung vorgenommen werden kann, um dann in einer längeren Pause den wirtschaftlichen Verlauf genau zu beobachten. Auch in Europa ist inzwischen deutlich ein Konjunkturpessimismus zu erkennen, allein anhand der Einzelhandelsumsätze, die stark zurückgingen. Insofern wird sich die EZB gezwungen sehen, spätestens im dritten Quartal dieses Jahres eine Zinssenkung vorzunehmen. Charttechnisch zeigen die Indizes zwar noch ein unentschlossenes Bild, doch die letzten Wochen haben eine gute Bodenbildung herausgearbeitet. Der DAX liegt wieder etwas oberhalb seiner Unterstützungslinie von 6.800 Punkten. Sollte diese nicht halten, ist eine Rückschlagsgefahr bis 6.600 Punkte möglich. Im Euro Stoxx 50 verläuft der Seitwärtstrend unverändert, mit der Widerstandslinie von 3.350 Punkten und der Unterstützungslinie von 3.160 Punkten. Beim Dow Jones Index liegt die Unterstützungslinie bei 12.450 Punkten und der Widerstand bei knapp 13.000 Punkten. In diesem Kanal bewegt sich der Index unverändert.
2 Die negativen Rahmendaten am Kapitalmarkt, wie erhöhte Abschreibungen bei den Banken und eine weitere Zurücksetzung in den Prognosen des Wirtschaftswachstums, sind eigentlich keine guten Voraussetzungen für einen anhaltenden Kursanstieg.
Die charttechnischen Rahmendaten zeigen aber durchaus ein freundlicheres Bild, in jedem Fall eine erhöhte Bodenbildung, die starke Kursrückschläge als nicht mehr wahrscheinlich erkennen lässt. Mit der leichten Stärke des US-Dollars und damit einhergehenden Rückgängen des Gold- und Ölpreises scheint sich ebenfalls eine gute Bodenbildung herauszuprägen. Weitere Rückgänge bei den Rohstoffen sind klare Kaufsignale. Ansonsten sollte aber der starke Kursanstieg des DAX eher mit etwas Skepsis betrachtet werden. Es besteht kein Anlass, große Käufe vorzunehmen. Eine Cashquote und selektives Vorgehen bei den Einzelwerten bleiben damit unverändert Prioritäten. Wir bleiben bei einem Übergewichten der Branchen Gesundheitswesen/Medizin, Technik, Roh- und Grundstoffe und Energie.