Insbesondere die Krise am US-Markt für Hypothekenfinanzierungen dürfte die deutschen Kreditinstitute noch weiter belasten. Positiv dagegen stehen die guten Quartalsergebnisse der Industrieunternehmen, wie zum Beispiel MAN. Auch die Konjunkturzahlen lassen noch keine Sorgen aufkommen. Eine Zinserhöhung steht in diesem Monat nicht im Raum, die nächste wird im September stattfinden. Daraus lässt sich schließen, dass der Bund-Future zwar kurzfristig noch eine leichte Erholungsmöglichkeit hat, mittelfristig aber wieder in Richtung 111 % zurückfallen dürfte. Interessant sehen inzwischen die Aktienindizes aus. Beim DAX hat die Unterstützungslinie von 7.350 Punkten gehalten.
Allerdings dürfte erst ein Übersteigen der 7.600-Punkte-Marke eine wirkliche Erholungstendenz einleiten. Besonders ausgeprägt ist der Index Stoxx 50 mit einem dramatischen Rückfall auf die Unterstützungslinie von 3.700 Punkten. Hier muss der Index erst über 3.850 Punkte kommen, um wieder in eine Aufwärtsbewegung zu geraten. Der Dow Jones Index konnte die Unterstützungslinie von 13.150 Punkten halten. Hier verläuft auch die 100–Tage-Linie, die nächste Widerstandslinie liegt bei 13.600 Punkten.
Es sieht so aus, als ob die internationalen Aktienmärkte ihre turbulenten Kursbewegungen fortsetzen werden. Allein beim DAX ist eine Tagesschwankung von über 100 Punkten inzwischen keine Seltenheit mehr. Damit wächst die Verunsicherung, ob nun der Aufwärtstrend tatsächlich gebrochen ist oder ob es sich nur um eine vorübergehende Korrektur handelt. Nachdem die ursprüngliche Unterstützungslinie von 7.500 Punkten im DAX nicht gehalten wurde, bleibt es bei der starken Unterstützungslinie von 7.350 Punkten.
Erst bei Unterschreitung dieser Marke kann von einer Abkehr vom Aufwärtstrend gesprochen werden. Noch geben die guten Unternehmensdaten dem Markt ein hohes Stützungspotenzial. Allerdings zeigt sich auch immer mehr, dass die Unternehmen, die die Analystenmeinungen gerade erfüllen können, schon abgestraft werden, weil sie nicht über den Erwartungen liegen, wie zum Beispiel Henkel. Solche Faktoren sind oft Anzeichen, die Anlass zu der Vermutung geben, dass der Markt nur nach Ansätzen sucht, um zu verkaufen. Wir bestätigen somit unsere unverändert vorsichtige Haltung zum Gesamtmarkt und zu einem hohen Cashbestand. Bleiben in der Selektion positiv für die Chemieund Spezialchemiebranche und sehen mit Altana und Kali und Salz auch noch Kaufaspiranten.