Wirkung erziele die Therapie unter anderem durch eine strukturierte Nachsorge und eine therapeutische Intensivphase von zwei Wochen, in der die Kinder ganztägig neue Sprechtechniken trainieren. "Eine gute Nachsorge bietet idealerweise einen festen Übungsrahmen. Nur so lässt sich der nachhaltige Therapieerfolg gewährleisten", erklärt Dr. Alexander Wolff von Gudenberg, Facharzt für Allgemeinmedizin, Stimm- und Sprachstörungen vom Institut der Kasseler Stottertherapie. Bei der KST erfolgt nach der Intensivphase ein einjähriges überprüftes Nachsorgeprogramm. Die Patienten trainieren täglich mit einer speziellen Software zu Hause am Computer und müssen ihren Übungsnachweis (Logbuchdatei) an das Institut schicken.
Wird vereinbarungsgemäß geübt, erstattet die BARMER GEK auch die Softwarekosten.
"Eine Umfrage vom Dezember 2009 hat gezeigt, wie zufrieden die Teilnehmer nach Abschluss der KST waren", so Schlenker. Alle Befragten gaben seinerzeit an, dass sie nach Abschluss der KST keine zusätzlichen therapeutischen Maßnahmen mehr in Anspruch nehmen mussten. Der Therapiebedarf ist groß, nach Expertenschätzungen stottert etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung, also 800.000 Menschen. Davon sind ca. 130.000 Kinder und Jugendliche.