"Die Auszeichnung ist eine großartige Bestätigung unserer Kampagne", so Birgit Fischer, Vorstandsvorsitzende der BARMER GEK. "Unser Ziel ist es, die Darmkrebsvorsorgeuntersuchung aus der Tabuzone zu holen, Unsicherheiten und Ängste abzubauen. Dabei setzen wir auf Aufklärung und zahlreiche Unterstützer aus der Stadt, vom Oberbürgermeister über prominente Vereinsvertreter bis hin zu Unternehmen und den ortsansässigen Ärzten. Das funktioniert hervorragend", erklärt die BARMER GEK Chefin. Die Botschaft wird auf diese Weise nicht von einer einzelnen Instanz vorgegeben, sondern zum Thema einer ganzen Stadt gemacht. Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger, sondern Ideen und Aktionen, die von den Partnern in der Kommune getragen werden.
Der Aufklärung über die Vorsorge kommt eine ganz besondere Bedeutung zu, da Darmkrebs zu den wenigen Krebsarten gehört, die sowohl der Vorbeugung als auch der Früherkennung zugänglich sind. "Werden bei einer Darmspiegelung Polypen gefunden und vorsorglich abgetragen, kann die Wahrscheinlichkeit, Darmkrebs zu entwickeln, stark gesenkt werden", bestätigt Prof. Dr. med. Heribert Jürgens, Vorstandsvorsitzender der Krebsgesellschaft NRW.
Um die Strategie gezielt umzusetzen und deren Resultate möglichst genau zu ermitteln, wurde zur modellhaften Erprobung der Fokus auf eine begrenzte Region gelegt. Die Wahl fiel auf Mönchengladbach - eine Stadt mit rund 270.000 Einwohnern, vielen sozialen Netzwerken, gut organisierten niedergelassenen Gastroenterologen sowie zwei zertifizierten Darmzentren. Von März bis Mitte November sind dem Aufruf zur Koloskopie bereits 847 Mönchengladbacher Männer gefolgt. Bis Ende des Jahres sollen die "1000 Mutigen Männer" gefunden sein. Wobei der Slogan augenzwinkernd an den Kampfgeist des starken Geschlechts appelliert.
Die Verleihung des Darmkrebs-Kommunikationspreises noch vor Ablauf der aktiven Projektphase ist für Krebsgesellschaft NRW und BARMER GEK ein besonderes Signal und Motivation. So zeigen die gute Resonanz vor Ort und diese Auszeichnung, dass der beschrittene Weg sowohl in der Bevölkerung als auch in Fachkreisen Beachtung findet. Auch der Gesamtverlauf des Projektes deute daraufhin, dass die Aktion ihr Ziel - die Steigerung der männlichen Teilnahmerate an der präventiven Koloskopie - erreichen wird, betonten die Kooperationspartner. Ein abschließendes Resümee wird nach erfolgter Evaluation in 2011 gezogen. Dann wird sich im Detail zeigen, wie die Aktion angenommen wurde. Bei Erfolg soll das Konzept dann auch in anderen Städten und Regionen Anwendung finden.