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Krebs ist kein Todesurteil

Vorsorgemaßnahmen sind wichtig

(lifePR) (Schwäbisch Gmünd, )
Die Diagnose "Krebs" wird meistens mit dem Lebensende in Verbindung gebracht. Deshalb ist kaum eine andere Krankheit so sehr mit dem Symptom Angst belastet. Dabei ist jeder Krebs in der Entstehung, Prognose und Therapie unterschiedlich zu werten. Die Krebsvorsorge stellt daher ein wichtiges Standbein im Gesundheitswesen dar. Die aktuelle Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zu den Früherkennungsuntersuchungen zeigt aber auch, dass die Vorsorgemaßnahmen differenziert betrachtet werden müssen. Multimodale Behandlungskonzepte und eine sanfte Krebsdiagnostik wie die Zytopathologie werden noch zu wenig genutzt. Damit ließen sich unnötige Belastungen wie Fehlalarme, radikale Abklärungsmaßnahmen oder unangemessene Behandlungen verhindern.

Um Patienten nicht unnötigerweise mit einer Verdachtsdiagnose zu belasten, ist es ein wichtiges Anliegen der Gmünder ErsatzKasse GEK, die Treffsicherheit der Diagnostik ständig zu verbessern. Daher ist es notwendig, dass Vorsorgeprogramme ein hohes Qualitätsniveau aufweisen, um mögliche Risiken zu minimieren und Schäden zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund erscheint die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses plausibel, dass es keinen Zwang zur Vorsorge geben wird, sondern lediglich eine Beratungsempfehlung zur Früherkennung ausgewählter Krebsarten wie Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Wer dieser nachkommt, muss im Erkrankungsfall nur 1 Prozent statt 2 Prozent zuzahlen. Damit wird den Versicherten die Möglichkeit eröffnet, selbst die Vor- und Nachteile der Früherkennungsmethoden abzuwägen und eine selbständige Entscheidung zu treffen.

Besonders eindrücklich zeigt sich die Früherkennungsproblematik beim Prostatakrebs. Rund 40 Prozent aller Männer entwickeln einen solchen im Laufe ihres Lebens, aber nur 10 bis max. 25 Prozent sterben daran. Es muss also eine große Zahl von nicht lebensbedrohlichen Prostatatumoren geben. Wenn man bereits bei den frühen Diagnosen bestimmen könnte, ob ein Krebs aggressiv ist oder nicht, wäre man einen Schritt weiter in der Beantwortung der Frage, ob der Patient von einer Therapie möglicherweise profitiert oder nicht.

"Hier kann die Zytopathologie mit ihren speziellen Methoden weiter helfen. Insbesondere lässt sich mit einer quantitativen Analyse des Erbmaterials, der so genannten DNA-Zytometrie, die Bösartigkeit bzw. Aggressivität des Prostatatumors relativ gut einschätzen, was einen direkten Einfluss auf eine stadiengerechte Therapieentscheidung hat. Denn die derzeit geübte feingewebliche Diagnostik, also mittels Gewebeentnahme und subjektiver Einschätzung der Bösartigkeit, ist nicht verlässlich genug in der Lage, harmlose 'Haustierkrebse' von aggressiven 'Raubtierkrebsen' zu unterscheiden", so Professor Dr. Alfred Böcking von der Heinrich-Heine-Universität-Düsseldorf. "Dadurch kommt es zu vermeidbaren Überdiagnosen und Übertherapien mit Einschränkungen für die Lebensqualität durch mögliche Inkontinenz und Impotenz". Dr. Thomas Schürholz, Leiter des Medizinischen Versorgungsmanagements der GEK, weiß: "Gerade Patienten mit 'Haustierkrebsen' hätten vielleicht nie von ihrem Tumor erfahren und wären nicht an sondern mit ihm gestorben. Diese Krebsart wächst vor allem in höherem Lebensalter oft so langsam, dass sie nur der Beobachtung aber nicht der Behandlung bedarf".

Hier, wie auch bei der Früherkennung von Gebärmutterhals-, Mundschleimhaut- oder Bindehautkrebs des Auges fördert die Zytopathologie mit ihren speziellen Methoden eine stadiengerechte und maßgeschneiderte Therapie. Deswegen hat sich die GEK diesem Thema bereits in mehreren Veröffentlichungen gewidmet. Zuletzt in dem Anfang diesen Jahres vorgestellten Buch 'Mit Zellen statt Skalpellen'. "Damit," so der GEK Chef Dieter Hebel, "lassen sich unter anderem nicht nur unnötige Diagnose- und Therapiemaßnahmen vermeiden. Das verbessert die Qualität und hilft gleichzeitig, den Patienten vermeidbares Leid zu ersparen. Trotz ihres vergleichsweise kostengünstigen Einsatzes und ihrer hohen prognostischen Relevanz wird die DNA-Zytometrie in Deutschland zur Diagnose-Sicherung und -Präzisierung nur bei einem kleinen Teil der Patienten durchgeführt. Viele Ärzte wissen von ihr nichts oder wenden sie jedenfalls nicht an."
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