Der in Erkheim im Allgäu ansässige Holzbau-Experte Baufritz hat sich von einer kleinen Dorfzimmerei zu einem international agierenden Holzbau-Unternehmen mit durchschnittlich 70 Mio. Euro Umsatz pro Jahr und 300 Mitarbeitern entwickelt. Maßgeblich ausschlaggebend für diese Erfolgsgeschichte war die Entscheidung, die gesamte Produktion Ende der 70er Jahre komplett ökologisch auszurichten. Der Hintergrund: Gertrud Fritz, Ehefrau von Seniorchef Hubert Fritz, erkrankte rückführbar auf Wohngifte schwer an Krebs. Nach diesem tragischen Schicksalsschlag in der Familie Fritz begann Hubert Fritz sich mit alternativen, ökologisch einwandfreien Naturbaustoffen zu beschäftigen und Innovationen für ökologisch wohngesundes Bauen zu entwickeln. Nach und nach wurde die komplette Produktion umgestellt. So entstand das heutige Hightech-Natur-Produkt "Voll-Werte-Haus": Hochwertige und individuell geplante Architektenhäuser aus Holz, welche die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse der Bauherren erfüllen und gleichzeitig höchste Ansprüche an gesundes, ökologisch einwandfreies Bauen mit modernem Design verbinden. Am ersten Oktober-Wochenende 2016 feierte das Traditions-Unternehmen nun getreu dem Motto "Mit der Natur der Zukunft gewachsen" am Firmenstammsitz in Erkheim/Allgäu sein 120-jähriges Firmenbestehen.
Festabend im Zeichen der Dankbarkeit
Zum Auftakt der Feierlichkeiten kamen am Freitagabend rund 900 geladene Gäste zu einem Festabend zusammen. Dazu zählten u.a. Klaus Holetschek (Abgeordneter im Bayerischen Landtag) oder Josef Miller (Staatsminister a.D.), aber auch Vertreter zahlreicher Partnerunternehmen, Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, Vorstände von Vereinen und Verbänden sowie die Mitarbeiter des mittelständischen Unternehmens. Unter Begleitung der hauseigenen Blaskapelle, der "ISO-HOIZ-Band", begrüßten die Geschäftsleiter Dagmar Fritz-Kramer und Mario Reisacher die Gäste und stimmten auf einen Abend im Zeichen der Verbundenheit und Dankbarkeit ein: "Ich habe den Eindruck, Dinge fügen sich, klären sich, wachsen zusammen, werden abgeschlossen und beendet. Es fließt. Von Herzen Danke, für's Vorantreiben, Ehrlichsein, Mutigsein, Weitermachen, Grübeln, Spüren, Entscheiden und Tun. So entsteht Fortschritt, Effizienz und Vision", so Reisacher. Nach einer kurzen Erläuterung des Designers Alfredo Häberli, welcher in enger Zusammenarbeit mit den kreativen Köpfen von Baufritz das neue Konzept-Haus "Haussicht" entwickelte und gestaltete, folgte zum Sonnenuntergang in andächtiger Abendstimmung die für Baufritz traditionelle, göttliche Segnung des zukunftsweisenden Holzbau-Ensembles. Den Rahmen für die weitere Veranstaltung bot eine neu gebaute, knapp 3.000 Quadratmeter große Produktionshalle, in der ein feierliches Bankett stattfand. Hier verköstigte ein Team rund um Sternekoch Christian Henze die Gäste mit einem dreigängigen Regional-Menü. Moderator Andreas Scheiter führte galant durch ein abwechslungsreiches Programm, unter anderem mit Impulsvortag von Plant-for-the-Planet-Gründer Felix Finkbeiner, Zeitreise durch 120 Jahre Firmengeschichte oder Live-Show-Cooking mit Christan Henze. Dieser hatte für das Baufritz-Jubiläum sogar seinen Live-TV-Auftritt abgesagt. Auch Gerhard Pfeifer, Vorsitzender der IHK Regionalversammlung Memmingen/Unterallgäu, ließ es sich nicht nehmen, Firmenchefin Dagmar Fritz-Kramer persönlich zu gratulieren und überreichte zum 120-jährigen Firmenjubiläum eine Urkunde für "Wagemut, Ideenreichtum und Leistung" des Unternehmens.
Aktionstag lockte 10.000 Besucher nach Erkheim
Für den darauffolgenden Samstag hat man sich bei Baufritz ein breitgefächertes Rahmenprogramm ausgedacht. Das herrliche Spätsommerwetter tat sein Übriges und lockte an diesem Tag rund 10.000 Besucher zum öffentlichen Jubiläums-Aktionstag nach Erkheim.
Konzepthaus "Haussicht" by Alfredo Häberli
Highlight war ganz klar das neue Konzepthaus "Haussicht". Zusammen mit dem renommierten Schweizer Designer Alfredo Häberli arbeitete man bei Baufritz zwei Jahre an den unzähligen Ideen und technischen Kniffen, die in dem neuen Konzepthaus stecken. So entstand, in Form von "Haussicht" ein Objekt, welches seinen Besuchern die Idee vom Wohnen der Zukunft vermittelt. Bereits am Morgen bildete sich eine Schlange vor dem visionären Gebäudeensemble. Um jedem Interessierten die Chance zu geben, das ausgeklügelte Design und die eindrucksvolle Ausstattung auf sich wirken zu lassen, wurde nur eine gewisse Personenzahl ins Haus gelassen. So dauerte es einen kurzen Moment, ehe die wartenden Besucher ins Innere durften. Doch das Warten hat sich gelohnt: Eine konsequente Planung von innen nach außen stellt die Bedürfnisse der Bewohner in den Mittelpunkt. Dazu gehören vor allem multifunktionale Elemente, wie zum Beispiel eine beidseitig nutzbare Schrankwand über die komplette Länge des Erdgeschosses von 25 Metern, welche gleichzeitig das architektonische Rückgrat zur Trennung von öffentlichem und privatem Raum bildet. Ein weiteres Beispiel sind organisch geformte Fensterbänke aus Holz, die sich auch als Abstellfläche, Tische oder Sitzgelegenheit nutzen lassen. Die natürlich abgerundete Formsprache findet sich im kompletten Haus wieder. So beeindruckt "Haussicht" von außen betrachtet mit einer äußerst großzügig geschwungenen, am Schiffsbau orientierten Architektur. Die entsprechende Aussicht lässt sich im Dachgeschoss in einer von drei Seiten voll verglasten, offenen Wohnküche mit anschließender Terrasse genießen. Alternativ lässt sich dazu die "Media-Koje" im Wohnzimmer nutzen: Auf diesem mehrstufigen, raumhohen und drehbaren Sitzmöbel fühlen sich die Bewohner wie im Kino. Das große Haupthaus wird von einem nicht weniger beeindruckenden Nebengebäude ergänzt. Es ist sowohl als barrierefreie Einliegerwohnung für Familienangehörige, Büro, Studio etc. nutzbar und unterstützt so auch das Konzept des Mehrgenerationenwohnens. Die beiden Holzbauten mit einer Wohn-Nutzfläche von insgesamt 500 Quadratmetern sind über eine offene Brücke miteinander verbunden. In beiden Einheiten des Gebäudes sorgen integrierte, möglichst wenig sichtbare Technik-Lösungen für maximalen Wohnkomfort. Dazu gehören unter anderem ein eigenes Beleuchtungskonzept mit maximal flimmerreduzierter LED-Technologie, eine intelligente Gebäudeautomation sowie Matratzen aus reinen Naturmaterialien. Photovoltaik- und Solarmodule mit thermischer Aktivierung, ein saisonaler Energiespeicher im Erdreich und eine Erdwärmepumpe sorgen im Zusammenspiel für maximale Energieeffizienz und einen hohen Anteil an regenerativer Energie. Insgesamt ist so ein Gebäudeensemble zwischen Objekt- und Architekturdesign entstanden, das zukünftiges Wohnen neu definiert. "Es war Zeit, dem ökologischen Hausbau ein neues Gesicht zu geben", erklärt Firmenchefin Dagmar Fritz-Kramer, die das Unternehmen in der vierten Generation leitet.
Buntes Programm für Jung und Alt
"Haussicht" ist jedoch bei weitem nicht das Einzige, was die Besucher bei Baufritz erleben konnten. Auch die weiteren Musterhäuser "S1" und "Edition Rot" sowie das weitläufige Firmengelände samt Besucher-Zentrum "HausSchneiderei", "Holzkopf" und "gläserne Holzbau-Manufaktur" warteten mit offenen Türen auf die Gäste. Treffpunkt für Bauinteressierte war eine Bau-Info-Lounge mit fachkundiger Beratung und digitalen Rundgängen durch bereits realisierte Baufritz-Häuser. Spannende Vorträge fanden viele Zuhörer und die Experten in Sachen "Baubiologie", "Haustechnik", "Gesundes Licht" etc. konnten neue Ideen und Inspirationen vermitteln. Begehrt waren auch die stündlich stattfindenden Produktionsbesichtigungen mit spannenden Versuchen zum Mitmachen. Für die kleinen Gäste wurde der Tag bei Baufritz mittels "Kinder-Schreinerei" oder einer Do-it-Yourself-Tour á la "Jugend forscht" zu einem Erlebnis. Eingerahmt von verschiedensten Musikgruppen, die das gesamte Firmengelände den ganzen Tag über in kleine Live-Stages verwandelten, stand zudem eine Baumpflanz-Aktion gemeinsam mit den Botschaftern für Klimagerechtigkeit von "Plant-for-the-Planet" auf dem Programm. Architekturstudenten informierten über das gemeinsame Flüchtlingsprojekt "SurViva" und Baufritz präsentiert sich als regionaler Arbeitgeber. Ein wenig Entspannung nach all dem Trubel fand man im Baufritz-Regio-Markt "Genuss+Kunsthandwerk", wo 30 ausgewählte Aussteller ihre Waren anboten. Gleich nebenan lockte die "Festhalle" mit kulinarischen Leckerbissen von TV-Koch Christian Henze und musikalischer Untermalung.
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Während des gesamten Festwochenendes sammelte Baufritz "Zukunftswünsche" der Gäste und Besucher. Visitenkartengroße Kärtchen, jedes mit einem individuellen Wunsch versehen, die konserviert in einer goldenen Kugel, einem Samenkorn, in die Zukunft getragen werden. "Die Saat für die Zukunft. Ein Samen.", so beschrieb Mario Reisacher das Kunstwerk "Samenkorn" der Künstler Agnes Keil und Peter Heel, das gleich hinter dem Konzept-Haus "Haussicht" auf dem "Zukunftshügel" steht. Versiegelt für mindestens die nächsten 120 Jahre wurde die kleine goldene Kugel als letzter offizieller Programmpunkt eines ereignisreichen Tages feierlich und von den Künstlern höchstpersönlich in das "Samenkorn" gepflanzt. "Das Samenkorn ist unser Zeichen der Saat für die Zukunft. Irgendwann können wir ernten was wir sähen. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft", so erklärte man bei Baufritz das Kunstwerk. Ein abschließender Satz, der den Geist des inspirierenden Jubiläums-Wochenendes nicht besser widerspiegeln könnte.
Weitere Informationen unter www.baufritz.de.