Fundamental hat sich allerdings nur wenig in der vergangenen Woche geändert. Die Griechenland-Krise beherrscht weiter die Schlagzeilen. Und nachdem mittlerweile jede Menge möglicher Optionen auf dem Tisch liegen, muss sich die Politik nun endlich entscheiden, wie und ob sie den Helenen helfen möchte. Das Thema Europäischer Währungsfonds steht dabei ebenso weiterhin zur Debatte wie bilaterale Hilfen einiger EU-Staaten. Immer wieder werden vermeintlich neue Durchbrüche erzielt, ohne tatsächlich nachhaltig zu sein. Und dabei warten die Märkte auf eindeutige Signale. Der Euro bleibt so allerdings weiter in der Schusslinie, was sich mit der Zeit auch belastend auf die europäische Exportindustrie auswirken könnte.
Man sieht: Die Lage ist sehr widersprüchlich. Und von den Notenbanken kommen ebenfalls nur bedingt klare Aussagen. Die amerikanische Notenbank Fed erklärte am Mittwoch, dass sie für längere Zeit an ihrer Null-Zins-Politik festhalten wolle, verwies aber zugleich auf verbesserte Konjunkturaussichten. Auch in Europa kollidiert die Politik des billigen Geldes mit freundlichen Konjunkturprognosen. Derweil herrscht am Zinsmarkt trotz der Bewegungen am Aktienmarkt Zurückhaltung vor. Vor allem auch weil die Aussagen der Fed keine neuen Informationen über den Zeitpunkt der Zinswende brachten. Für Immobilienfinanzierer sind das jedoch gute Nachrichten. Auf Wochensicht konnten die Bauzinsen sogar noch einmal etwas nachgeben. Kleinere Bewegungen bleiben also auch trotz fehlender Zinswende an der Tagesordnung.
Mein Fazit: Für Baufinanzierer bieten sich auch in nächster Zeit sehr günstige Finanzierungschancen. So bleibt das Eigenheim auch weiterhin für viele Menschen in greifbarer Nähe. Dennoch sollten sich Bauinteressierte absichern, denn gegen Jahresende bzw. zu Beginn 2011 werden die Zinsen mit großer Wahrscheinlichkeit ansteigen. Daneben können auch alle Um- und Anschlussfinanzierer von den anhaltend günstigen Langfristzinsen profitieren. Allerdings gilt auch hier der Ratschlag, rasch zuzugreifen.