Allerdings bleibt der Euro dennoch weiter unter Druck. Denn Probleme in der Größenordnung Griechenlands wären für die Euro-Länder zu stemmen gewesen. Größere Staaten, wie etwa Spanien, würden die Euro-Zone dagegen erheblich belasten. Derweil werden weiter Diskussionen geführt, wie man solche Probleme zukünftig gar nicht erst entstehen lassen kann. So soll beispielsweise die europäische Statistikbehörde Eurostat die Statistikbehörde Griechenlands überwachen.
Aus Angst vor Inflationstendenzen stieg der Goldpreis in Euro in dieser Woche auf neue Höchststände. Das macht deutlich, wie offen inzwischen manch Anleger an der Solidität des Euro zweifelt. Davon unbeeindruckt zeigen sich derzeit wiederum die Aktienmärkte. Selbst überraschend schlechte Quartalszahlen einzelner Unternehmen werden vom Markt nur als Ausnahmen angesehen. Unterstützt werden die Märkte dabei von positiven Konjunkturdaten, v.a. aus den USA, wie etwa den Frühindikatoren oder dem Philly-Fed-Index. Der DAX orientiert sich wieder mehr in Richtung der runden 6.000er Marke und beim amerikanischen Leitindex Dow Jones scheint die Marke von 10.000 Punkten auch als sicher angesehen zu werden.
Am Zinsmarkt herrscht derweil weiter Ruhe vor. Von Seiten der Notenbanken wurden zuletzt keine weiteren Hinweise auf Zinsanhebungen gegeben. Daher bleiben die Konditionen für Baufinanzierer weiterhin günstig, wenngleich die Entwicklungen bei den Bundesanleihen in der vergangenen Woche dazu geführt haben, dass die Zinssätze für Baugeld um ein Zehntel Prozentpunkt angezogen sind. Darin aber eine Trendwende zu sehen, wäre meines Erachtens falsch.
Mein Fazit: Der Zeitpunkt für eine Erhöhung der Leitzinsen ist weiterhin unklar. Dennoch muss man realistisch gesehen im Jahresverlauf mit steigenden Zinsen rechnen. Bauinteressierte sollten sich dies vor Augen führen und sich die aktuell weiterhin günstigen Langfristzinsen so schnell wie möglich sichern. Auch Um- und Anschlussfinanzierer sollten das Zinsniveau nutzen und mit günstigen Finanzierungsmöglichkeiten Geld sparen.