Nur 60 bis 70 Prozent der verbrauchten Energie laufen bei alten Heizkesseln durchschnittlich tatsächlich in den Wärmekreislauf: Eine alte Heizungsanlage verbrennt so im Wortsinn Geld, denn Energie ist teuer - und wird in den kommenden Jahren wohl im Preis weiter ansteigen. Und dass hier in Deutschland noch einiges passieren kann, zeigt eine Zahl des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Bis zu vier Millionen Anlagen, schätzt der Verband, sind in Deutschland technisch veraltet.
EnEV regelt auch die Heizungsanlage
Die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) ist der rechtliche Rahmen rund um die Energieeffizienz einer Immobilie. Und diese setzt auf ein Verbot: Standardkessel, die vor 1978 eingebaut wurden, dürfen nicht mehr betrieben werden. Besitzer von selbstbewohnten Häusern mit bis zu zwei Wohneinheiten sind von dieser Pflicht ausgenommen - erst ein Käufer muss dann binnen zwei Jahren nachrüsten.
Technisch sind die alten Kessel klar im Nachteil: Sie arbeiten mit einer konstanten Betriebstemperatur, völlig egal, ob es draußen warm oder kalt ist. Heute haben Hauseigentümer die Wahl zwischen hocheffizienten Brennwertkesseln und Niedertemperaturkesseln. Bei Brennwertkesseln wird auch noch der Wasserdampf, der in den Abgasen enthalten ist, in Energie umgesetzt. Sie erreichen einen Nutzungsgrad von über 100 Prozent. Niedertemperaturkessel sind nicht ganz so effizient wie Brennwertkessel, kosten in der Anschaffung jedoch auch weniger. Sie sind gerade bei Ölheizungsanlagen der Standard.
Bei Heizungsanlage auf Qualifikation setzen
"Beim Handwerker sollte der Immobilienbesitzer dringend auf eine gute Qualifikation achten", kommentiert Marcus Rex, Vorstand des Baufinanzierungsvermittlers BS Baugeld Spezialisten AG. So führen Hersteller Listen mit Betrieben, die sich mit den Produkten auskennen. "Dennoch ist es wichtig, hier zusätzlich kritisch die Anbieter zu kontrollieren. Der billigste Anbieter ist manchmal nicht der beste." Und ein guter Brennwertkessel, der auch mit regenerativen Energiequellen kombinierbar ist, kann schnell mehrere tausend Euro kosten - der Preis hängt ab von dem benötigten Wärmebedarf. Sprich: Je besser das Haus gedämmt und je kleiner es ist, desto weniger Leistung muss der Heizkessel liefern.
Baugeld Spezialisten-Tipp:
"Wenn die Heizungsanlage schon ausgetauscht wird, dann kann auch gleich auf regenerative Energien gesetzt werden", rät Marcus Rex. Das spart noch einmal kräftig Energiekosten. Außerdem gibt es dafür Zuschüsse vom Staat: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlt zum Beispiel für die Erstinstallation einer Solarkollektoranlagen zur Heiz- und Warmwassernutzung 90 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Und für eine Wärmepumpenanlage gibt es je nach Ausführung 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter geheizter Wohnfläche - ein Haus mit einer Wohneinheit kann bis zu 2.400 Euro erhalten. Viele weitere Fördermöglichkeiten sind im Programmbereich "Erneuerbare Energien" der BAFA geregelt.
Aktuelle Marktlage
Ein Blick auf die aktuelle Marktlage und somit die Entwicklung der Bauzinsen: Das Schlüpfen Irlands unter den Schutzschirm des Rettungsfonds wurde bereits erwartet, die Koreakrise sorgt die Welt und somit auch die Händler. Auf der anderen Seite hellte sich die Stimmung an der Börse am Mittwoch wieder auf, auch, weil die ifo positive Zahlen beim Geschäftsklimaindex ermittelte. Dieser gilt als Frühindikator - in diesem Fall eben für einen weiteren Aufschwung. Der Bund Future zog am Wochenanfang leicht an, um aber im Verlauf der Woche seinen Trend nach unten weiter fortzusetzen. Ein niedrigerer Kurs dieser Staatsanleihe bedeutet umgekehrt tendenziell höhere Bauzinsen.
Kurz erklärt: Was ist die BAFA?
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle - kurz: BAFA - hat ein breites Spektrum an Aufgaben. In guten Listen zur staatlichen Förderung von Immobilienmodernisierung darf das Amt nicht fehlen, bietet es doch im Auftrag des Bundes viele attraktive Förderprogramme an, zu finden unter dem Menüpunkt "Energie" auf der Website. Formal betrachtet ist das BAFA eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Schon 1954 wurde die Vorläuferorganisation gegründet, es hat seine Hauptstelle in Eschborn. 850 Menschen arbeiten für die BAFA heute.