Besonders die in letzter Zeit etwas vernachlässigten PIGS-Staaten kehrten in dieser Woche mit Wucht in die Gedächtnisse der Anleger zurück. Zunächst sorgte Irland mit den Problemen bei seiner größten Bank für Furore. Die verstaatlichte Anglo Irish Bank wird nämlich weitestgehend abgewickelt, wobei der finanzielle Umfang noch unklar ist. Wenige Tage später sorgte auch Portugal für Schlagzeilen. Hier führte die Bewertung der Kreditausfallrisiken mal wieder zu Unruhe. Dennoch konnte Portugal am Mittwoch problemlos eine Anleihe begeben – wenn auch zu etwas teureren Konditionen. Aus Griechenland kamen dann am Donnerstag wenig erfreuliche Daten. Die griechische Wirtschaft ist im zweiten Quartal unerwartet deutlich geschrumpft. Laut den offiziellen Angaben sank das BIP im Frühjahrsquartal im Jahresvergleich um 3,7 Prozent. Damit werden die Auswirkungen der Schuldenkrise auf die Lage der Hellenen deutlich sichtbar.
Doch nicht nur aus Europa kamen durchwachsene Daten. Auch aus den USA wurden mit dem Beige Book aufschlussreiche Daten gemeldet. Der Konjunkturzwischenbericht der US-Notenbank machte am Mittwoch deutlich, dass die US-Wirtschaft zwar wächst, aber nicht mehr so deutlich wie zuletzt. Am Markt hielt man sich derweil mit dem nach wie vor vorhandenen Wachstum bei Laune. Weiteren Antrieb erhielt die Wall Street dann am Donnerstag mit den positiven Daten vom Arbeitsmarkt.
Vor diesem Hintergrund bleiben die Notenbanken landauf landab bei ihrer Politik des billigen Geldes. Interessant ist für den Baugeld-Markt v.a. auch die Entwicklung der Staatsanleihen und hier sorgten die eingangs erwähnten Probleme in den PIGS-Staaten für Bewegung. Bundesanleihen gaben wieder etwas nach, weshalb sich die Bauzinsen zuletzt vom Tiefststand wegbewegten.
Mein Fazit: Die aktuelle Bewegung bei den Staatsanleihen und damit auch bei den Baugeld-Konditionen macht deutlich, wie hochvolatil auf diesem Niveau der Markt ist. Immobilieninteressante sollten daher überlegt und rasch handeln. Schließlich lassen die zuletzt immer wieder positiven Konjunkturdaten vermuten, dass auch die Bauzinsen das Rekordtief hinter sich lassen werden. Daher sollten nicht nur Neufinanzierer, sondern auch Um- und Anschlussfinanzierer handeln und ihre Konditionen überprüfen lassen.