Die in dieser Woche in Europa angekündigten Regulierungsmaßnahmen, sei es nun für Hedge Fonds oder die Absicht eine Finanzmarktsteuer einzuführen, kamen bislang nicht gut an. Auch das am Mittwoch überraschend in Deutschland eingeführte Leerverkaufsverbot von Finanztiteln und europäischen Staatsanleihen hat nicht gerade zu einem Vertrauensschub in die Politik geführt. Im Moment scheinen Placebo-Aktionen wichtiger zu sein, als richtige Regulierungsmaßnahmen.
In Sachen Konjunktur gibt es derweil aber Positives zu vermelden, vorerst allerdings nur aus den USA. Hier hat die Notenbank Fed ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr erhöht. Beim Bruttoinlandsprodukt wird nun ein Wachstum um 3,2 bis 3,7 Prozent erwartet. Für 2011 erwartet die Fed weiterhin ein Wachstum der US-Wirtschaft um 3,4 bis 4,5 Prozent. Solche Wachstumszahlen dürften in den USA dann über kurz oder lang auch wieder zu inflationären Tendenzen führen, die wiederum bei den Zinsen eine Wende einläuten dürften. Derzeit bleibt an der Nullzinsfront aber alles (noch) beim Alten. Auch in Europa hält man an der Politik des billigen Geldes fest – zumal man sich mit Blick auf die riesigen Schuldenberge auch kaum höhere Zinsen leisten könnte.
Mein Fazit: Wie man sieht, sind sichere Anlagen wie etwa Bundesanleihen gefragt wie lange nicht mehr. Der Effekt sind sinkende Realverzinsungen. Das hat derzeit auch äußerst positive Auswirkungen auf das Baugeld. Die ohnehin historisch niedrigen Zinssätze gingen noch einmal leicht nach unten. Wie viel Spielraum es noch für weitere Zinssenkungen gibt, ist schwer vorauszusehen. Somit sind Baufinanzierungen derzeit zum Schnäppchenpreis zu haben. Daher sollte man sich die aktuellen Zinsen langfristig sichern. Dieser Rat gilt dabei sowohl für eine neue Immobilie, als auch für Umbau- und Renovierungsmaßnahmen sowie natürlich auch für Um- und Anschlussfinanzierungen einer bestehenden Immobilie.