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Baugewerbe-Verband Niedersachsen

54. Landesverbandstag der niedersächsischen Zimmermeister in Braunschweig

(lifePR) (Hannover, )
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- Holzbauer blicken verhalten optimistisch nach vorn
- Hoffmeister begrüßt Abschluss der Bau-Tarifrunde
- Zimmerer setzen auf die Vorteile des Baustoffes Holz

Der Verband Niedersächsischer Zimmermeister (VNZ) im Baugewerbe-Verband Niedersachsen (BVN) hofft auf eine befriedigende Baukonjunktur in diesem und im nächsten Jahr. „Die Holzbauunternehmer und Zimmerer haben viele gute Möglichkeiten. Wir sind verhalten optimistisch“, so Dipl.-Ing. Karl Hoffmeister, Vorsitzender des VNZ, anlässlich des 54. Landesverbandstages der niedersächsischen Zimmerer in Braunschweig.

Trotzdem schlägt der VNZ Alarm. In Niedersachsen seien die Genehmigungen für neue Wohnungen „dramatisch eingebrochen“. Sollte der Nachfrageausfall am Markt für Wohnungsbauleistungen nicht kompensiert werden können, drohten den Betrieben und ihren Beschäftigten unabsehbare Folgen. „Für die Nachfrage nach Leistungen des Zimmerer- und Holzbaugewerbes ist vor allem der Wohnungsbau, und hier in erster Linie der „holzintensive“ Ein- und Zweifamilienhausbau, von Bedeutung.“ Erste Ursache für den Absturz bei den Baugenehmigungen sei das Ende der Eigenheimförderung. „Jetzt bekommen wir die Quittung“, so Hoffmeister.
Die gute Konjunktur im gewerblichen Bau könne den Einbruch im Wohnungsbau nicht aufwiegen. Im ersten Halbjahr des Jahres 2007 sei das genehmigte Wohngebäudevolumen in Niedersachsen um 50,4 Prozent geschrumpft. Überdurchschnittlich seien die Ein- und Zweifamilienhäuser von diesem Rückgang betroffen. Bis Ende Juni 2007 seien nur noch 6.281 neue Wohnungen in Niedersachsen genehmigt worden. Im Vorjahreszeitraum seien es 12.103 Wohnungen gewesen.

Hoffmeister forderte die Wiedereinführung der Zulage, die weder den Bund noch das Land oder die Gemeinde belaste, weil sie sich schon im Jahr der Gebäudefertigstellung gegenfinanziere. Hoffmeister kritisierte, dass die Bundesregierung trotz ihrer Zusage das selbstgenutzte Wohneigentum bislang nicht in die Riester-Förderung einbezogen habe. Dies könne sich rächen, da der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum weiterhin hoch sei. So werden nach Berechnungen des Instituts für Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Universität Hannover bis zum Jahr 2015 in Niedersachsen rund 450.000 neue Wohnungen benötigt. Ähnliche Zahlen habe das Pestel-Institut im Auftrag der LBS vorgelegt.

Hoffmeister rief die Zimmerer auf, sich mit dem Thema energetische Bausanierung offensiv zu beschäftigen. Dieser Bereich werde zukünftig zu einem wichtigen Aufgabengebiet des Zimmererhandwerks werden. Hier gebe es viele Impulse. „Wir sind dafür aufgrund unserer hervorragenden Ausbildung insbesondere in den Bereichen der Baukonstruktion und Bauphysik sehr gut aufgestellt.“ Die Zimmerer sollten sich „an die Spitze der Bewegung setzen“ und bei der Gebäudesanierung und Modernisierung eine Schlüsselstellung anstreben, meint Hoffmeister. „Wir sind wie kaum ein anderes Gewerbe in der Lage, die anstehenden Aufgaben für den Bauherren preislich, fachlich, zeitlich und qualitativ zu organisieren und zu koordinieren.“

Positiv bewertete Hoffmeister den Ausgang der Tarifrunde 2007 am Bau. Die Löhne und Gehälter würden für die Verbandsmitglieder in diesem Jahr um 1,7 Prozent steigen. Dies sei „zu verkraften“, zumal auf Bundesebene die Löhne und Gehälter um 3,1 Prozent stiegen. Man habe sich zwar nicht in allen Punkten durchsetzen können, zog der VNZ-Vorsitzende Bilanz nach rund vier Wochen Streik am Bau in Norddeutschland. Die Mindestlöhne würden vorerst nicht so schnell steigen. Der Abstand zwischen dem Mindestlohn und dem Facharbeiterlohn bliebe groß. Hoffmeister zeigte sich allerdings zuversichtlich, dass es „hoffentlich bald gelingen wird, einheitliche Entgelt- und Arbeitsbedingungen für alle am Bau Beteiligten herzustellen“. Dies habe die IG BAU in einer Vereinbarung mit dem Verband Baugewerblicher Unternehmer Niedersachsen e. V. erklärt. „Wir haben einen Anspruch darauf und diesen werden wir einfordern.“

An die Unternehmen appellierte Hoffmeister, trotz der aktuell sinkenden Nachfrage mutig nach vorn zu blicken. Die Bedingungen für das Zimmererhandwerk hätten sich gehörig verändert. Um zu bestehen, hätten die Betriebe ihr Leistungsspektrum ständig ausgedehnt. Es gehe heute deutlich über das klassische Betätigungsfeld, die Arbeiten rund um das Dach, hinaus. „Die Betriebe haben sich in der Vergangenheit ständig neu ausgerichtet und Veränderungsbereitschaft gezeigt. Dies ist auch in der Zukunft notwendig. Es ist ein Segen, dass der Baustoff Holz im Vergleich zu anderen Baustoffen so viele Vorteile hat und diese Vorteile auch von den Kunden gesehen und geschätzt werden“, meinte Hoffmeister abschließend.

Hinweis:
Der VNZ im BVN zählt 561 Mitgliedsbetriebe. Im BVN sind insgesamt 773 Zimmerei- und Holzbau-Unternehmen organisiert. In Niedersachsen gab es laut Totalerhebung für das Bauhauptgewerbe 1.022 Zimmerer- und Holzbaubetriebe mit 7.145 Beschäftigten (2006). Die Zimmererbetriebe bilden im 2. und 3. Lehrjahr in Niedersachsen 784 Lehrlinge aus. Bundesweit lernen in den rund 10.500 Zimmererbetrieben 7.000 Zimmererlehrlinge ihr Handwerk.

Der VNZ kümmert sich um die fachspezifischen Belange der niedersächsischen Holzbau- und Zimmererbetriebe. Übergeordnete Aufgaben (Lobbyarbeit, Kontakte zur Politik) werden für die Baubetriebe in Niedersachsen vom Baugewerbe-Verband Niedersachsen wahrgenommen. Für die Tarifpolitik ist der Verband Baugewerblicher Unternehmer Niedersachsen e.V. zuständig. Die fachspezifischen Aufgabenschwerpunkte im VNZ sind Qualitäts- und Gütesicherung, Normung, Holz und Holzwerkstoffe, Merkblätter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Organisation von Erfahrungsaustauschkreisen.

Baugewerbe-Verband Niedersachsen

Der Baugewerbe-Verband Niedersachsen - BVN - ist die interessenpolitische Heimat für alle bauausführenden Unternehmen in Niedersachsen.

Der BVN vertritt als Wirtschaftsverband, Arbeitgeberverband und technischer Verband die Interessen seiner Mitglieder in rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialpolitischer und fachlicher Hinsicht.

Als Landesinnungsverband des niedersächsischen Baugewerbes unterstützt der BVN die Mitgliedsinnungen des Bau-, Maurer-, Zimmerer-, Fliesenleger-, Straßenbauer-, Estrichleger-, Stuckateur- und Betonsteinhersteller-Handwerks bei der Erfüllung ihrer Aufgaben
Der BVN trägt als Sprachrohr der Baubetriebe in Niedersachsen dazu bei, dass die gemeinsamen Interessen der bauausführenden Wirtschaft in Niedersachsen berücksichtigt werden - regional, landesweit, bundesweit, europaweit.

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