Ein Teil der Neuinvestitionen fließt in die Errichtung von zwei weiteren Produktionsstraßen für die Rivaroxaban-Herstellung. Rivaroxaban ist der Wirkstoff des oralen Gerinnungshemmers Xarelto®. "Weitere Zulassungen für Xarelto lassen den Bedarf nach dem Wirkstoff steigen. Um den Markt auch künftig zuverlässig mit dem Medikament versorgen zu können, erweitern wir unsere Produktionskapazitäten", so Jelich.
Weitere Investitionen fließen in die Modernisierung von Laboren der Chemischen Entwicklung. Diese Maßnahmen resultieren aus der hohen Auslastung mit Entwicklungsprojekten und ermöglichen künftig eine noch flexiblere und effizientere Arbeitsweise. Der Anbau des Prüfpräparatelagers im Forschungszentrum ist abgeschlossen. Bis Ende dieses Jahres werden dort zusätzliche Roboter installiert. Mit dieser Kapazitätserweiterung wird ein früher Schritt bei der Suche nach einem neuen Wirkstoff - das Hochdurchsatz-Screening - noch effizienter.
Bis September 2012 wird zudem der Bau des neuen Technikums Zellbiologie fertig gestellt. Hier sollen ab Mitte 2013 neue biologische Wirkstoffe für den Einsatz in klinischen Studien hergestellt werden.
Xarelto auf dem Weg zum Blockbuster
Dr. Frank Misselwitz, Leiter der Klinischen Herz-Kreislaufforschung in Wuppertal und Miterfinder von Xarelto, stellte den Journalisten die aktuellen Entwicklungen von Xarelto vor. Der innovative orale Gerinnungshemmer ist in mehr als 110 Ländern zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach elektiven (geplanten) Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operationen zugelassen, dazu zählen zum Beispiel Deutschland, Schweiz, Kanada, USA, Frankreich, Brasilien und Japan. Weitere Zulassungen erfolgten im November 2011 in den USA und im Dezember 2011 in der EU für die Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern. Ebenfalls seit Dezember 2011 ist das Medikament in der EU für die Behandlung von tiefen Venenthrombosen (TVT) sowie die Prävention wiederkehrender TVT und Lungenembolien nach einer akuten tiefen Venenthrombose bei Erwachsenen zugelassen.
Aufgrund des umfangreichen klinischen Entwicklungsprogramms ist Xarelto der zurzeit am intensivsten erforschte orale, direkte Faktor-Xa-Inhibitor weltweit. Mehr als 75.000 Patienten nehmen an dem klinischen Entwicklungsprogramm für Rivaroxaban teil. "Bei dem Programm ließen wir uns stets vom medizinischen Bedarf und Nutzen leiten. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit führenden Ärzten und Wissenschaftlern auf diesem Gebiet konzipiert, um wichtigen Bedürfnissen der Patienten nachzukommen", so Misselwitz. Das jährliche Spitzenumsatzpotenzial für Xarelto wird auf über zwei Milliarden Euro geschätzt. Im ersten Quartal 2012 hat das Medikament Platz 15 der umsatzstärksten Bayer HealthCare-Pharmaprodukte erreicht.
Sechs weitere Medikamente mit Wirkstoffen aus Wuppertal zählen bereits seit mehreren Jahren zu den 15 umsatzstärksten Bayer HealthCare-Pharmaprodukten. Hierzu gehören Nexavar®, ein orales Medikament zur Behandlung von fortgeschrittenem Nieren- und Leberkrebs, der Blutdrucksenker Adalat®, das Antibiotikum Avalox®, das Diabetesmedikament Glucobay®, Levitra® zur Behandlung der erektilen Dysfunktion und das Antibiotikum Ciprobay®.
Gut gefüllte Entwicklungspipeline
Die Arzneimittel-Entwicklungspipeline ist derzeit mit 39 innovativen Projekten in den klinischen Phasen I bis III gut gefüllt. Insgesamt 11 vielversprechende Wirkstoffe befinden sich in der späten klinischen Phase III. Dazu zählen zwei Substanzen, an deren Erforschung und Entwicklung Wuppertaler Wissenschaftler beteiligt waren: Riociguat zur Behandlung von Lungenhochdruck und Regorafenib zur Behandlung von bestimmten Krebsarten des Magen-Darm-Trakts. Das bereits zugelassene Krebsmedikament Nexavar wird derzeit ebenfalls in weiteren Indikationen untersucht. Dazu laufen momentan klinische Phase III-Studien zur Behandlung von Patienten mit Lungen-, Brust- und Schilddrüsenkrebs.
Auch die Biologika-Forschung und -Entwicklung ist auf Erfolgskurs. Im vergangenen Jahr ist es den Forschern von Bayer HealthCare gelungen, vier neue Biologika-Kandidaten in die präklinische Entwicklung zu bringen. Biologika sind Medikamente auf biologischer Basis. Sie wirken sehr spezifisch und können Zielmoleküle (Targets) angreifen, die mit "kleinen Molekülen" aus der Chemie nicht adressierbar sind. Aufgrund dieser und weiterer Vorteile erwarten Experten eine wachsende Bedeutung der Biopharmazeutika, vor allem bei der Krebstherapie. Bayer HealthCare verfolgt das Ziel, durch den Aufbau einer innovativen und nachhaltigen Biologika-Pipeline seinen Anteil an diesem dynamischen Markt zu steigern.
Wichtiger Arbeitgeber in der Region
Bayer HealthCare zählt zu den großen Arbeitgebern im Bergischen Land. Insgesamt sind am Standort 2.574 Mitarbeiter beschäftigt. Davon arbeiten je circa die Hälfte im Forschungszentrum am Aprather Weg und im Werk an der Wupper (Stand 31. Dezember 2011).
Auch die Ausbildung spielt weiterhin eine wichtige Rolle. Insgesamt 166 Jugendliche werden derzeit in naturwissenschaftlichen, technischen und kaufmännischen Berufen am Standort ausgebildet. 66 Neueinstellungen gab es im vergangenen Jahr. Davon erhielten sieben Jugendliche im Rahmen der Ausbildungsinitiative Rheinland - einer Kooperation mit Partnerunternehmen aus der Region - einen Ausbildungsplatz. Im Starthilfeprogramm werden zehn junge Leute auf eine Lehrstelle vorbereitet.
Förderung von sozialem und gesellschaftlichem Engagement
Das soziale und gesellschaftliche Engagement hat ebenfalls einen hohen Stellenwert für das Unternehmen. Mit der "Bayer Science & Education Foundation" fördert Bayer die Wissenschaft sowie die schulische und wissenschaftliche Ausbildung mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften, Medizin und Technik. Seit dem Start des Programms 2007 erhielten 19 Bildungseinrichtungen im Einzugsgebiet von Wuppertal insgesamt rund 234.000 Euro Fördergelder.
Die "Bayer Cares Foundation" fördert ehrenamtliche Projekte, welche die Lebensumstände an den Bayer-Standorten nachhaltig verbessern und zur Lösung sozialer Aufgaben beitragen. Seit 2007 unterstützte die Stiftung 20 Wuppertaler Ehrenamtsprojekte mit insgesamt rund 48.000 Euro.
Zusätzlich zum Stiftungsprogramm führt Bayer HealthCare in Wuppertal das Schülerlabor Baylab health fort. Hier experimentieren jährlich rund 3.000 Kinder und Jugendliche aus der Region unter qualifizierter Anleitung und erhalten Einblicke in die Welt der Wissenschaft. Das Baylab health war das erste Schülerlabor im Bayer-Konzern, es existiert in Wuppertal seit 1998. Nicht zuletzt aufgrund seines großen Erfolgs diente es als Keimzelle für weitere Baylabs an anderen Standorten.
Förderung von Kultur
"Unser Engagement für die Gesellschaft konzentriert sich aber nicht nur auf die Nachwuchsförderung", sagte Standortleiter Jelich. Ein weiterer Eckpfeiler ist die Förderung von Kultur, der sich das Unternehmen seit langem auch am Standort Wuppertal verbunden fühlt. Als Beispiele nannte Jelich den traditionellen Klavierzyklus sowie die jährlichen Weihnachtskonzerte des Bayer-Männerchors in der Historischen Stadthalle.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns bzw. seiner Teilkonzerne beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite http://www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.