- Studie mit 20.000 Patienten wird zusammen mit dem Population Health Research Institute durchgeführt
- Primärer Wirksamkeitsendpunkt umfasst kardiovaskuläre Sterblichkeit, Herzinfarkt und Schlaganfall
- Rivaroxaban wird als einziger der neuartigen Gerinnungshemmer in dieser Hochrisikogruppe untersucht
Bayer HealthCare hat heute die größte klinische Studie mit seinem oralen Gerinnungshemmer Xarelto® (Rivaroxaban) initiiert. Die sogenannte COMPASS-Studie untersucht die Wirksamkeit von Rivaroxaban bei der Prävention schwerer kardialer Ereignisse (MACE = major adverse cardiac events) wie kardiovaskuläre Sterblichkeit, Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK).
Die COMPASS-Studie untersucht, ob Rivaroxaban Patienten zusätzlichen Schutz bietet, wenn es mit einer klassischen Aspirin-Prophylaxe kombiniert wird. Gleichzeitig werden Rivaroxaban und Aspirin jeweils auch als Monotherapien getestet. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem Population Health Research Institute (PHRI) durchgeführt und soll bis zu 20.000 Patienten in über 450 Studienzentren, die sich auf mehr als 25 Länder weltweit verteilen, einbeziehen.
"Aspirin ist heute der therapeutische Goldstandard. Es bietet Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit einen beachtlichen Schutz. Trotzdem bleibt ein Restrisiko für kardiale Ereignisse wie Herzinfarkt, Herztod oder Schlaganfall bei diesen Patienten bestehen", sagte Dr. Salim Yusuf, Executive Director des PHRI in Kanada und Leiter der COMPASS-Studie. "Dies ist daher eine bedeutende Studie. Sie wird uns wichtige Informationen über zusätzliche und möglicherweise komplementäre kardioprotektive Effekte von Rivaroxaban bei diesen Patienten liefern."
Bei der koronaren Herzkrankheit sowie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit werden die Innenwände der Arterien zunehmend dicker - ausgelöst durch Lipide, Verkalkung und Zellwachstum. Diese Ablagerungen verengen die Arterien so sehr, dass der Blutfluss zum Herzmuskel bzw. zu den Beinmuskeln vermindert ist. Dieser Krankheitsprozess ist auch als 'Atherosklerose' bekannt. Kommt es zum Aufbrechen einer solchen Gefäßablagerung, kann sich an dieser Stelle ein Blutgerinnsel bilden. Dies kann schwerwiegende Folgen haben, bis hin zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichem Herztod.
Die derzeitige Standardtherapie zur Prävention solcher schweren kardialen Ereignisse bei Patienten mit KHK oder pAVD sind Plättchenaggregationshemmer wie zum Beispiel Aspirin - einem Produkt, dessen Rolle in der Prävention kardiovaskulärer Ereignisse bei verschiedenen Patientengruppen gut dokumentiert ist.
"Plättchenaggregationshemmer und Rivaroxaban verfügen über sich ergänzende Wirkmechanismen. Ihre Kombination hat sich in der Sekundärprävention von Patienten mit akutem Koronarsyndrom als wirksam erwiesen. Die COMPASS-Studie untersucht daher, ob die Kombination, im Vergleich zur jeweiligen Monotherapie, auch bei Patienten mit KHK und pAVK einen besseren Schutz vor Blutgerinnseln bieten könnte", sagte Dr. Kemal Malik, Mitglied des Executive Committees von Bayer HealthCare und Leiter der Globalen Entwicklung.
Über koronare und periphere arterielle Durchblutungsstörungen Die Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße (Koronararterien; auch koronare Herzkrankheit), ist die häufigste Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems und führt jährlich zu etwa 7,3 Millionen Todesfällen weltweit. Ein Drittel bis die Hälfte aller Männer und Frauen mittleren Lebensalters in Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen müssen damit rechnen, im Laufe ihres Lebens eine manifeste Koronarerkrankung zu erleiden, und auch weltweit nimmt die Zahl der Patienten mit KHK zu. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zum Jahre 2020 82 Millionen durch Behinderung/Arbeitsunfähigkeit belastete Lebensjahre (disability-adjusted life years) als Folge koronarer Herzkrankheit hervorgerufen werden.
Durchblutungsstörungen der Arterien in den Beinen (auch periphere arterielle Verschlusskrankheit) bleiben oft unerkannt, sind jedoch ein bedeutender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sind allein in Europa und Nordamerika etwa 27 Millionen Menschen betroffen. Weltweite Screening-Studien lassen den Schluss zu, dass etwa 20 Prozent aller Menschen über 55 Jahre Anzeichen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit aufweisen. Die Häufigkeit ist stark altersabhängig, und wie bei den koronaren Herzkrankheiten steigt die Zahl der Erkrankungen aufgrund der stetig älter werdenden Bevölkerung.
Über COMPASS
Die klinische Phase III-Studie COMPASS (Cardiovascular OutcoMes for People using Anticoagulation StrategieS) wird fast 20.000 Patienten in über 450 Studienzentren und mehr als 25 Ländern weltweit einbeziehen. Patienten mit dokumentierter Atherosklerose (KHK oder pAVK) werden in die Studie aufgenommen. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt der Studie ist das Auftreten eines schweren kardialen Ereignisses, entweder kardiovaskuläre Sterblichkeit, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Der primäre Sicherheitsendpunkt ist das Auftreten schwerer Blutungen. In der Studie erhalten die Patienten randomisiert entweder zweimal täglich 2,5 mg Rivaroxaban plus einmal täglich 100 mg Aspirin, oder nur zweimal täglich 5 mg Rivaroxaban, oder nur einmal täglich 100 mg Aspirin. Die Studie wird durchgeführt vom Population Health Research Institute, einem führenden akademischen Forschungsinstitut im Gesundheitsbereich, mit Sitz in Hamilton, Ontario, Kanada.
Über das Population Health Research Institute (PHRI)
Das PHRI ist ein weltweit führendes akademisches Forschungsinstitut im Gesundheitsbereich, dessen Arbeit sich darauf konzentriert, den Erfolg von therapeutischen Maßnahmen weltweit zu verbessern. Das Institut hat seinen Sitz in Hamilton, Ontario (Kanada). Seine Forschungsinteressen erstrecken sich über den gesamten Globus und umfassen ein breites Spektrum gesundheitsbezogener Themen. Ursprünglich war das Institut auf Herz-Kreislaufkrankheiten spezialisiert, inzwischen wurden die Programme des PHRI ausgeweitet und umfassen nun eine ganze Reihe medizinischer und sozialer Probleme in verschiedenen Populationen, definiert durch Ethnien und/oder geographische Gebiete. Bis heute hat das PHRI mehr als 50 weltweit aufgestellte Studien und epidemiologische Untersuchungen in mehr als 1.500 Zentren in 83 Ländern durchgeführt und dabei über eine halbe Million Patienten in die Studien einbezogen. Weitere Informationen finden sich unter http://www.phri.ca
Über venöse und arterielle Thromboembolien
Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel, das eine Vene oder eine Arterie blockiert. Venöse und arterielle Thromboembolien (VAT) entstehen, wenn sich Teile oder auch das gesamte Blutgerinnsel lösen, mit dem Blutstrom fortgeschwemmt werden und schließlich ein kleineres Blutgefäß verschließen. Dies kann zu Schäden an lebenswichtigen Organen führen, weil das Gewebe hinter der Blockade nicht genügend Nährstoffe und Sauerstoff erhält. VAT sind für eine Reihe von ernsten und lebensbedrohlichen Krankheitsbildern verantwortlich.
Venöse Thromboembolien treten als Folge von Blutgerinnseln in einer tiefen Vene auf, etwa in den Beinen. Dies nennt man auch "tiefe Venenthrombose" oder DVT. Löst sich das Gerinnsel ganz oder teilweise ab, kann es mit dem Blutstrom über das Herz in die Lunge geschwemmt werden. Wenn das Gerinnsel dort in einem Blutgefäß steckenbleibt, entsteht eine Lungenembolie. Diese kann unter Umständen für den Patienten tödlich verlaufen.
Arterielle Thromboembolien treten auf, wenn die Versorgung eines Organs mit sauerstoffreichem Blut durch die Arterien von einem Blutgerinnsel blockiert wird. Geschieht dies in einer Arterie, die das Gehirn mit Sauerstoff versorgt, handelt es sich um einen Schlaganfall, der schwere Behinderungen hinterlassen oder sogar tödlich sein kann. In den Herzkranzarterien (Koronarien) kann eine Blockade durch ein Gerinnsel zum sogenannten akuten Koronarsyndrom (ACS) führen. ACS ist eine Komplikation der koronaren Herzkrankheit. Zum ACS zählt die instabile Angina pectoris, aber auch der Herzinfarkt.
VAT sind eine bedeutende Ursache für Morbidität und Mortalität. Eine aktive oder auch präventive Therapie ist notwendig, um mögliche schwere oder sogar tödliche Komplikationen zu verhindern.
Weitere Informationen zu VAT sind erhältlich unter http://www.VATspace.com.
Über Rivaroxaban (Xarelto®)
Rivaroxaban ist unter den neuen oralen Gerinnungshemmern das Medikament mit den meisten zugelassenen Indikationen. Rivaroxaban wird unter dem Markennamen Xarelto® vermarktet. Im Bereich der venösen und arteriellen Thromboembolien (VAT) ist Xarelto bis heute in den folgenden Indikationen wie folgt zugelassen:
Zur Prävention von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern und einem oder mehreren Risikofaktoren in mehr als 70 Ländern weltweit
Zur Behandlung von tiefen Venenthrombosen (DVT) sowie zur Prävention wiederkehrender DVT und Lungenembolien bei Erwachsenen in mehr als 70 Ländern weltweit
In den USA zusätzlich zur Behandlung von Lungenembolien sowie zur Prävention wiederkehrender Lungenembolien und DVT bei Erwachsenen
Zur Prävention von venösen Thromboembolien (VTE) bei erwachsenen Patienten nach elektiver Hüft- oder Kniegelenksersatzoperation in mehr als 120 Ländern weltweit
Seit der ersten Zulassung von Xarelto in 2008 haben mehr als zweieinhalb Millionen Patienten weltweit im klinischen Alltag Xarelto erhalten.
Rivaroxaban wurde von Bayer HealthCare erfunden und wird gemeinsam mit Janssen Research & Development, LLC entwickelt. Xarelto wird außerhalb der USA von Bayer HealthCare und innerhalb der USA von Janssen Pharmaceuticals, Inc. (einer Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson) vermarktet.
Gerinnungshemmende Arzneimittel sind hoch wirksame Medikamente, die zur Prävention oder Behandlung schwerer Erkrankungen und möglicherweise lebensbedrohlicher Krankheiten eingesetzt werden. Vor der Verschreibung eines Gerinnungshemmers sollte der Arzt sorgfältig Nutzen und Risiko für den jeweiligen Patienten abwägen.
Der verantwortungsvolle Umgang mit Xarelto hat eine hohe Priorität für Bayer, so dass das Unternehmen einen Verschreibungsleitfaden für Ärzte sowie einen Patientenratgeber zur Unterstützung von bewährten Praktiken entwickelt hat.
Weitere Informationen sind erhältlich unter https://prescribe.xarelto.com
Weitere Informationen zu Thrombosen sind erhältlich unter http://www.thrombosisadviser.com
Weitere Informationen zu Xarelto sind erhältlich unter http://www.xarelto.com
Über Aspirin®
Acetylsalicylsäure, der Wirkstoff von Aspirin®, wurde umfassend in mehr als 200 Studien und mehr als 200.000 Patienten mit unterschiedlichem Herz-Kreislaufrisiko untersucht. Basierend auf der bestehenden klinischen Evidenz ist niedrigdosiertes Aspirin von Gesundheitsbehörden in aller Welt zur Prävention kardialer Ereignisse bei geeigneten Patienten zugelassen. Der entsprechende Einsatz von niedrigdosiertem Aspirin wird von wichtigen evidenzbasierten klinischen Leitlinien empfohlen - unter anderem etwa die der American Heart Association and American College of Cardiology, der European Society of Cardiology und des American College of Chest Physicians.
Aufgrund seiner nachgewiesenen Wirksamkeit, Sicherheit und Kosteneffektivität gilt niedrigdosiertes Aspirin heute als das Mittel der Wahl zur Prävention von Herzinfarkten und ischämischen Schlaganfällen bei Patienten mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zusätzlich ist niedrigdosiertes Aspirin in mehr als 50 Ländern weltweit auch zur Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse bei geeigneten Patienten zugelassen. Wenn niedrigdosiertes Aspirin wie vom Arzt verordnet eingenommen wird, kommt es nur selten zu klinisch signifikanten Nebenwirkungen. Schwere Blutungen sind selten. Blutungen im Magen-Darmtrakt treten nachweislich nur bei weniger als 1 Prozent der Patienten auf, die Aspirin zur Prävention erneuter kardiovaskulärer Ereignisse einnehmen. Schwere Blutungen im Magen-Darmtrakt oder extrakranielle Blutungen treten bei weniger als einem Zehntel (3 von 10.000 Patienten pro Jahr) aller Patienten auf, die niedrigdosiertes Aspirin zur Primärprävention einnehmen. Bayer unterstützt den Einsatz von Aspirin zur Primärprävention nur in entsprechend zugelassenen Ländern.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns bzw. seiner Teilkonzerne beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite http://www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.