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Bayer testet Riociguat in neuer Indikation

Phase IIb-Studie bei Lungenhochdruck als Begleiterkrankung der idiopathischen interstitiellen Pneumonie gestartet

(lifePR) (Berlin, )
Bayer HealthCare gab heute den Start einer randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Phase IIb-Studie bekannt. Die RISE-IIP Studie (Riociguat in Patients with Symptomatic Pulmonary HypErtension associated with Idiopathic Interstitial Pneumonias) untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit von Riociguat bei Patienten mit symptomatischer pulmonaler Hypertonie (PH, auch Lungenhochdruck genannt) als Begleiterkrankung der idiopathischen interstitiellen Pneumonie (IIP).

Lungenhochdruck tritt als Begleiterkrankung bei 30-85% der Patienten mit idiopathischer interstitieller Pneumonie (IIP) auf und wird mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht. Nach der Diagnose beträgt die geschätzte mittlere Überlebensrate von Patienten mit PH-IIP 2,5 bis 3,5 Jahre. Anfängliche unspezifische Symptome, wie trockener Husten und Kurzatmigkeit, können häufig zu einer Verschleppung der Diagnose von PH führen. Die klinischen Symptome und Anzeichen von PH treten normalerweise erst im späteren Verlauf einer IIP auf, wodurch diese oft von der Grunderkrankung überlagert werden.

"Die RISE-IIP-Studie ist von großer Bedeutung, da die Wirkung von Riociguat bei einem breiten Spektrum von Patienten mit idiopathischer interstitieller Pneumonie (IIP) und Lungenhochdruck (PH) als Begleiterkrankung untersucht wird. Für diese Patientengruppe existiert bisher keine zugelassene Therapie", sagte der Studienleiter Dr. Steve Nathan, Inova Fairfax Hospital, Virginia, USA. "Wir hoffen, dass wir mit dieser Studie den ersten klinischen Nachweis für eine wirksame Behandlungsoption für PH-Patienten mit verschiedenen IIP-Formen sammeln können, zum Beispiel für die unspezifische interstitielle Pneumonie und für unklassifizierbare Formen der Lungenfibrose."

Das klinische Klassifizierungssystem für pulmonale Hypertonie (Dana Point 2008) der Weltgesundheitsorganisation WHO ordnet PH-IIP der Gruppe 3 zu. Diese Gruppe umfasst pulmonale Hypertonie, die auf Lungenkrankheiten und/oder Hypoxie (Sauerstoffmangel) beruht. Riociguat ist das erste Medikament, das für zwei Formen des Lungenhochdrucks zugelassen ist: für die chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH, WHO Gruppe 4) und die pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH, WHO-Gruppe 1). Ziel der RISE-IIP-Studie ist es, die Wirkung von Riociguat bei Patienten der WHO-Gruppe 3 besser zu verstehen. Riociguat hat einen neuartigen Wirkmechanismus. Von diesem könnten Patienten mit symptomatischer PH als Begleiterkrankung der IIP profitieren, indem primär der Lungenhochdruck behandelt wird, denn Lungenhochdruck wird bei Patienten mit IIP mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht. In einer Phase IIa Proof-of-Concept-Studie für Patienten mit PH als Begleiterkrankung von interstitiellen Lungenerkrankungen (PH-ILD) zeigte Riociguat eine gute Verträglichkeit mit einem guten Sicherheitsprofil.

Die RISE-IIP-Studie wird in 11 Ländern an mehr als 50 Standorten durchgeführt. Ungefähr 120 Patienten sollen an der Studie teilnehmen, die der Signalgewinnung ("signal-generating study") dienen und zu einem besseren Verständnis der Krankheit und der Wirkung von Riociguat beitragen soll. Basierend auf den Studienergebnissen wird über weiterführende Schritte entschieden.

Über Lungenhochdruck

Die pulmonale Hypertonie (PH), auch Lungenhochdruck genannt, ist eine schwere, fortschreitende und lebensbedrohliche Krankheit des Herzens und der Lunge. Der Druck in den Lungenarterien ist deutlich erhöht, was zu Herzversagen und zum Tod führen kann. Patienten mit PH leiden unter einer stark eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit und einer entsprechend verminderten Lebensqualität. Die häufigsten Symptome der PH sind Atemnot, Erschöpfung (Fatigue), Schwindelgefühl und Ohnmachtsanfälle und werden durch Anstrengung verstärkt. Da die Symptome einer PH nicht spezifisch sind, kann es bis zur richtigen Diagnose bis zu zwei Jahre dauern. Eine frühzeitige Diagnose und eindeutige Bestimmung der PH-Form ist essentiell, da eine Verzögerung des Behandlungsbeginns die Lebenserwartung der Patienten verkürzen kann. Außerdem ist es wichtig, die Therapie engmaschig zu überwachen, um sicherzugehen, dass die Patienten für ihren individuellen Krankheitstyp und das Stadium, in dem sie sich befinden, die optimale Therapie erhalten.

Es gibt fünf verschiedene Formen von PH. Jede der fünf Formen kann sich bei Patienten unterschiedlich auswirken, auch die Ursache und klinische Manifestation der PH unterscheiden sich oft. Für die besten Erfolgsaussichten sollten Patienten in einer Spezialklinik für PH behandelt werden.

Über PH-IIP

Lungenhochdruck als Begleiterkrankung von idiopathischer interstitieller Pneumonie (PH-IIP) ist eine seltene Erkrankung. Die Patienten leiden sowohl unter Lungenhochdruck als auch unter idiopathischer interstitieller Pneumonie. Es gibt einen hohen ungedeckten medizinischen Bedarf für PH-IIP, da bisher keine zugelassenen Therapien existieren. IIP ist eine Untergruppe der interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) und umfasst verschiedene Formen seltener Lungenerkrankungen, die durch ein unterschiedliches Ausmaß an Entzündung und Vernarbung (Lungenfibrose) gekennzeichnet sind. Die größte Untergruppe der IIP ist die idiopathische pulmonale Fibrose (IPF). Die Behandlungsoptionen für alle IIP-Typen sind begrenzt.

Über Riociguat

Riociguat ist ein Stimulator der löslichen Guanylatcyclase (sGC), der erste Vertreter einer neuartigen Medikamentenklasse, entdeckt und entwickelt von Bayer als orale Therapieoption, die an einem zentralen molekularen Mechanismus ansetzt, der der pulmonalen Hypertonie zugrunde liegt. Riociguat wird als neuer und spezifischer Behandlungsansatz für verschiedene Formen des Lungenhochdrucks untersucht. sGC ist ein Enzym, das im Herz-Lungensystem vorkommt und der Rezeptor für Stickstoffmonoxid (NO). Wenn NO an sGC bindet, katalysiert das Enzym die Synthese des Signalmoleküls 'zyklisches Guanosinmonophosphat' (cGMP). cGMP spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung zellulärer Funktionen wie Gefäßspannung, Zellvermehrung, Fibrose und Entzündung.

Lungenhochdruck ist verbunden mit einer Fehlfunktion der Gefäßwände (Endothel), einer verminderten NO-Synthese und in Folge dessen einer unzureichenden Stimulierung der sGC. Riociguat hat einen einzigartigen Wirkmechanismus - es sensibilisiert sGC für das körpereigene NO, indem es die NO-sGC-Verbindung stabilisiert. Riociguat stimuliert sGC auch direkt über eine andere Bindungsstelle, unabhängig von NO. Als Stimulator der sGC adressiert Riociguat den NO-Mangel, indem es den NO-sGC-cGMP Signalweg wiederherstellt, was zu einer vermehrten Bildung von cGMP führt.

Mit seinem neuen Wirkmechanismus hat Riociguat das Potenzial, eine Reihe von Einschränkungen derzeit zugelassener PAH-Medikamente zu überwinden, einschließlich der NO-Abhängigkeit. Es ist das erste Medikament, das klinischen Nutzen in CTEPH nachweisen konnte, wo vor der Zulassung von Riociguat keine medikamentöse Behandlung zugelassen war.

Das Entwicklungsprogramm für Riociguat für verschiedene Formen der PH unterstreicht das anhaltende Engagement von Bayer, diese schwere und lebensbedrohliche Erkrankung mit hohem medizinischen Bedarf zu erforschen und das Leben von Patienten mit PH zu verbessern.

Riociguat wurde in den USA unter dem Namen Adempas® zur Behandlung von CTEPH und PAH im Oktober 2013 zugelassen. In Kanada erfolgten die Zulassungen für CTEPH und PAH im September 2013 bzw. im März 2014. In der Schweiz erhielt Riociguat die Zulassung für CTEPH im November 2013, gefolgt von Japan im Januar 2014.

In der EU erlangte Riociguat den "Orphan Drug Status" und wurde von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) unter dem Namen Adempas® für die Behandlung von CTEPH und PAH im März 2014 zugelassen.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns bzw. seiner Teilkonzerne beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite http://www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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Die Bayer AG ist ein weltweit tätiges, forschungsbasiertes und wachstumsorientiertes Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit, Agrarwirtschaft und hochwertige Materialien. Mit einem Umsatz von rund 18,9 Mrd. Euro (2013) gehört Bayer HealthCare, ein Teilkonzern der Bayer AG, zu den weltweit führenden innovativen Unternehmen in der Gesundheitsversorgung mit Arzneimitteln und medizinischen Produkten. Das Unternehmen mit Sitz in Leverkusen bündelt die Aktivitäten der Divisionen Animal Health, Consumer Care, Medical Care sowie Pharmaceuticals. Ziel von Bayer HealthCare ist es, Produkte zu erforschen, zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben, um die Gesundheit von Mensch und Tier weltweit zu verbessern. Bei Bayer HealthCare arbeiten weltweit 56.000 (Stand: 31.12.2013) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern. Mehr Informationen unter http://www.healthcare.bayer.de

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