"Beide Studien weisen Mängel auf und die ermittelten Daten lassen solche Aussagen nicht zu", sagte Professor Ludwig bei der Veranstaltung von Bayer Vital. So wurde zum Teil das Körpergewicht der Frauen nicht berücksichtigt, obwohl Übergewicht ein bekannter Risikofaktor für Thrombosen ist. Unbeachtet blieb auch, ob die teilnehmenden Frauen ein angeborenes erhöhtes Thromboserisiko hatten. Es gibt laut Ludwig außerdem Hinweise darauf, dass in einer der beiden Studien nicht genau unterschieden wurde, ob Frauen bei Einschluss in die Studie die Kombinationspille erstmalig oder bereits über einen längeren Zeitraum hin einnahmen. Das aber verzerre das ermittelte relative Thromboserisiko zugunsten älterer Präparate mit Levonorgestrel. Denn im ersten Jahr der Anwendung einer Kombinationspille sei das Thromboserisiko bekanntermaßen deutlich höher als in der Folgezeit der Einnahme, so Ludwig weiter.
Die Medienberichte führen nach seinen Worten zu Verunsicherung und lenken zudem von den eigentlich relevanteren Risiken ab: "Die Thrombosegefahr steigt vor allem, wenn Anwenderinnen stark übergewichtig sind oder rauchen", erklärte der Mediziner in Berlin. Vorsicht ist nach seinen Worten auch geboten, wenn Frauen bereits eine Thrombose hatten oder innerhalb der Familie vermehrt Thrombosen aufgetreten sind. Deshalb wird vor der Verordnung der Kombinationspille von den Frauenärzten nach solchen Ereignissen gefragt. Danach erfolge die Auswahl der Verhütungsmethode angepasst an die individuellen Bedürfnisse der Frau.
Zwei große epidemiologische Studien (EURAS und INGENIX), die von unabhängigen Forschungsinstituten durchgeführt und von Bayer initiiert und finanziert wurden, haben gezielt das kardiovaskuläre Sicherheitsprofil verschiedener Kombinationspillen mit unterschiedlichen Gestagenen untersucht. Die derzeit vorliegenden Ergebnisse dieser Studien mit mehr als 120.000 Anwenderinnen bestätigen:
- Venöse Thrombosen und Thromboembolien bei Anwenderinnen niedrigdosierter Kombinationspillen sind selten,
- das Risiko einer venösen Thrombose und Thromboembolie bei Frauen, die niedrig dosierte Kombinationspillen verwenden, ist niedriger als das in der Schwangerschaft und im Wochenbett,
- das Risiko einer venösen Thrombose und Thromboembolie unter allen untersuchten Kombinationspillen mit verschiedenen Gestagenen, darunter auch Levonorgestrel und Drospirenon, ist vergleichbar.
Die Vielfalt der verschiedenen Kombinationspillen hinsichtlich Östrogen- und Gestagenkomponente, Dosierung und Einnahmeschema trägt nach Dr. Petra Schewe, Bayer Vital, den individuellen Bedürfnissen der Frau Rechnung. Für Drospirenon-haltige Präparate spricht nach den Worten der Frauenfachärztin die Tatsache, dass dieses Gestagen die größte Ähnlichkeit mit dem vom Körper selbst produzierten Hormon Progesteron aufweist. Drospirenon wirkt der bei der Einnahme von Kombinationspillen vorkommenden östrogenbedingten Wassereinlagerung entgegen.
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