Schmerzbehandlung im Wandel der Zeit
Schmerz ist kein Phänomen der Moderne - aber die Behandlung war nicht immer so einfach. "Bereits in der Steinzeit wurde Kopfschmerzkranken mit einem steinernen Schabemesser die Schädeldecke geöffnet, um den durch einen vermeintlichen Dämon verursachten Schmerz entweichen zu lassen", sagt Professor Dr. Karsten Schrör, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die Angehörigen früher Kulturen fühlten sich dem Schmerz als Strafe der Götter ausgeliefert. Mit Magie, Religion oder Heilkunst versuchten sie, Schmerzen zu lindern. Heute beruht die Behandlung von Schmerzen auf den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen von Ärzten, Neurophysiologen, Biochemikern und Psychologen. Analgetika wie Aspirin sind dabei die Eckpfeiler einer modernen Schmerztherapie.
Eine Tablette erobert die Welt
Am 10. August 1897 gelang es dem Bayer Chemiker Dr. Felix Hoffmann erstmals, den Wirkstoff von Aspirin, die Acetylsalicylsäure, in einer chemisch reinen und stabilen Form zu synthetisieren. Zwei Jahre später wurde es, zunächst in Pulverform, auf den Markt gebracht. Als im Jahre 1900 die erste 500 Milligramm Tablette eingeführt wurde, war Aspirin eines der ersten Medikamente der Welt, das in dieser standardisierten und damit exakt dosierbaren Form erhältlich war.
Meilenstein der Schmerztherapie
Die Wirkung des Aspirin-Wirkstoffs beruht darauf, dass es im Körpergewebe die Produktion von bestimmten Botenstoffen, so genannten Prostaglandinen, hemmt und so die Schmerz- und Entzündungsreaktion lindert. Für die Entschlüsselung dieses Wirkmechanismus erhielt der britische Wissenschaftler Sir John Vane 1982 den Nobelpreis für Medizin. "Aktuelle Forschungen zeigen darüber hinaus, dass die Acetylsalicylsäure je nach Schmerzquelle an verschiedenen Schaltstellen der Schmerzbahn angreift", erläutert Schrör. Die unterschiedlichen Ebenen betreffen sowohl Entstehung und Weiterleitung aber auch Verarbeitung und Wahrnehmung von Schmerzen, einschließlich der Beeinflussung weiterer Botenstoffe, wie Serotonin oder Endocannabinoide. "Es gibt bis heute keine Substanz, die in der Gesamtheit ihrer pharmakologischen Wirkungen und ihrer Konsequenzen für die Selbstmedikation - Wirkstärke, Schnelligkeit, Verträglichkeit, therapeutische Breite - der Acetylsalicylsäure gleichwertig ist", fasst Schrör zusammen. Das therapeutische Spektrum von Aspirin reicht vom Einsatz bei Kopfschmerzen, Migräne und anderen akuten Schmerzen wie Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen, als fiebersenkendes und entzündungshemmendes Medikament, bis hin zur lebensrettenden Prophylaxe von wiederholtem Herzinfarkt und Schlaganfall. Aufgrund seiner Wirksamkeit, Verträglichkeit, weltweiten Verfügbarkeit und dem Preis führt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Aspirin-Wirkstoff in der "Liste unentbehrlicher Arzneimittel".
Faszination für die Forschung
Noch heute liefert die Forschung neue Erkenntnisse über die Wirkeigenschaften der Acetylsalicylsäure, beispielsweise auf dem Gebiet der Krebsprävention. Derzeit steht die Erforschung der Primärprophylaxe von Herz- und Hirninfarkt im Vordergrund", sagt Gerald Peter, Leiter der Kategorie Analgetika/Erkältung, Division Consumer Care der Bayer Vital GmbH. Unter dem Namen ARRIVE (Aspirin to Reduce Risk of Initial Vascular Events) hat Bayer HealthCare 2007 eine der größten klinischen Studien gestartet, die Patienten mit moderatem Herz-Kreislauf-Risiko einschließt. Ziel der Studie ist es, die Wirkung von niedrig-dosiertem Aspirin Protect bei der Primärprophylaxe wissenschaftlich zu untersuchen.
Wegbereiter für neue Anwendungsgebiete und Galeniken
Aspirin hat im Laufe der Zeit immer wieder Maßstäbe gesetzt - sei es mit der Erforschung neuer Anwendungsgebiete oder der Entwicklung neuer Darreichungsformen. Mit Aspirin Plus C wurde 1971 die erste Aspirin-Brausetablette auf den Markt gebracht. 1992 folgte mit der Kautablette Aspirin Direkt das erste Schmerzmittel, das ohne Wasser eingenommen werden kann. Nach intensiver Forschung über mehrere Dekaden erhielt Aspirin 1993 in Deutschland die Zulassung zur Prophylaxe eines wiederholten Herz- oder Hirninfarkts sowie zur Akuttherapie des Herzinfarkts. Als erstes OTC-Analgetikum folgte 2000 die Zulassung der Brausetablette Aspirin Migräne bei Migräne-Kopfschmerzen. Mit Aspirin Effect gibt es seit 2003 das erste Schmerzmittel in Granulatform, das unterwegs ohne Wasser eingenommen werden kann. "Optimierte oder auf bestimmte Indikationen zugeschnittene Darreichungsformen sind ein Gebiet, das auch zukünftig kontinuierlich weiter entwickelt wird", unterstreicht Peter.
Qualität schafft Vertrauen
Der Anspruch an die eigene Qualität spiegelt sich auch im Vertrauen der Verbraucher wider: Aspirin ist die Nr. 1 in der gesamten Selbstmedikation - nicht nur in Deutschland und Europa insgesamt, sondern auch in weiten Teilen der Welt. "Es ist uns eine Ehre und ein Ansporn, auch zukünftig diesem Vertrauen gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass Aspirin auch in den nächsten 110 Jahren eine unverwechselbare Marke bleibt", verspricht Peter.
Musikwettbewerb zum Markengeburtstag
Bayer Vital und die Musikportale Musikexpress.de und Rollingstone.de haben im Vorfeld zum 110. Geburtstag von Aspirin von Oktober bis Dezember 2008 einen Song Contest ausgeschrieben. Aus mehr als 70 Bewerbern wählten die Musikredaktion und Vertreter von Bayer die vier besten Songs zum Motto "helping hand for life". Die Gewinner und weitere Nominierte werden heute veröffentlicht. Alle Songs zum Anhören und Infos zu den Nominierten auf www.aspirin.de
Weitere Informationen unter www.aspirin.de
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